ADAC: Nachrüstung von Dieselfahrzeugen führt zu steigendem Verbrauch

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ZapfsäuleFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times21. Mai 2017

Der Automobilclub ADAC hat beim Test verschiedener Nachrüstlösungen für ältere Dieselfahrzeuge einen steigenden Kraftstoffverbrauch festgestellt. Das berichtet die „Welt am Sonntag“. Demnach verbrauchen umgerüstete Dieselautos der Euro-5-Norm bis zu fünf Prozent mehr Kraftstoff und stoßen auch entsprechend mehr Kohlenstoffdioxid aus, wenn die Stickoxidemissionen nachträglich gesenkt werden.

Die Experten des ADAC hatten insgesamt vier Autos auf die Wirkung der Nachrüstung hin überprüft, darunter sowohl Fahrzeuge, bei denen nur ein Software-Update durchgeführt wurde, als auch Autos, bei denen zusätzliche Teile eingebaut wurden. Laut ADAC sanken bei den bisher getesteten Autos allein durch die neue Software die Stickoxid-Emissionen um 20 bis 60 Prozent. Damit würden die Werte der Euro-5-Diesel stark verbessert, könnten aber immer noch nicht die Grenzwerte der modernen Euro-6- Fahrzeuge einhalten. „Dabei steigt allerdings nach unseren Messungen der Kraftstoffverbrauch um bis zu vier Prozent“, sagte Thomas Burkhardt, Vizepräsident für Technik beim ADAC der Zeitung. Hinzu komme, dass nach dem Update der Motor unter Umständen schneller verschleiße, weil Abgase zurück in die Verbrennungskammer geleitet würden, wenn die Temperaturen dafür nicht optimal seien. Die Autobauer müssten sich bei einer Umrüstung mittels neuer Software weitgehend von den sogenannten Thermofenstern verabschieden, sagte Burkhardt: „Diesen Begriff hat die Industrie ohnehin erst vor einigen Monaten erfunden, um Temperaturbereiche zu erklären, in denen die Abgasrückführung einfach abgeschaltet wird, um den Motor zu schonen.“ Kommt es dabei zu Ablagerungen, der sogenannten Versottung, müssen Ventile und Kühler ausgetauscht werden: Das kostet laut ADAC 1.000 bis 1.200 Euro. Der ADAC hat auch einen Prototypen getestet, bei dem in einem nachgerüsteten Katalysator durch Zugabe von Harnstoff die Stickoxide in den Abgasen in harmlose Stoffe umgewandelt werden. „Die Stickoxidwerte sinken um deutlich mehr als 90 Prozent“, sagte Burkhardt. Mit den nachträglich eingebauten Teilen unterschreite der getestete Prototyp, der zuvor nur der Euro-5-Norm entsprach, die Grenzwerte für die modernere Euro-6-Norm. Der Kraftstoffverbrauch steigt allerdings bei dieser Lösung um durchschnittlich fünf Prozent – und damit noch etwas stärker als bei der reinen Software-Lösung. (dts)



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