Deutsche halten staatlichen Umgang mit Steuergeldern für verantwortungslos
Die Mehrheit der Deutschen hält unser Steuersystem für ungerecht und undurchsichtig. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts INSA (1.013 Befragte) im Auftrag der „Bild-Zeitung“ (Montagsausgabe) hält nur rund jeder Fünfte (21,9 Prozent) die Steuer- und Abgabenlast insgesamt für gerecht. Auch die eigene Steuerbelastung empfinden 58,4 Prozent der Befragten nicht als gerecht.
77,2 Prozent halten vor allem die Renten-Besteuerung für unfair. Besonders unpopulär ist der Solidaritätszuschlag: 71 Prozent halten ihn für sinnlos.
Ähnlich wenig Zustimmung erfährt die Stromsteuer, die nur 22 Prozent für sinnvoll halten. Gerade einmal 36 Prozent der Deutschen finden die Erbschaftssteuer sinnvoll.
Dagegen stoßen neben Mehrwert- und Einkommensteuer vor allem die Abgaben auf Alkohol, Tabak sowie die Kfz-Steuer auf große Akzeptanz. Die Einführung einer Finanztransaktionssteuer auf Aktien-Geschäfte finden 40 Prozent sinnvoll.
Sogar 46 Prozent sprechen sich für eine Plastiksteuer aus. Fast zwei Drittel (65 Prozent) halten den Umgang des Staates mit den Steuereinnahmen verantwortungslos: insbesondere bei Bildung, Verteidigung und Umweltschutz.
Ebenso viele (66 Prozent) bezeichnen das deutsche Steuersystem als intransparent. Rund 54 Prozent der Deutschen kennen zumindest ungefähr die Höhe ihrer Einkommensteuer-Belastung. 63 Prozent machen nach eigenen Angaben ihre Steuererklärung selbst.
Immerhin 8 Prozent geben an, dabei schon einmal geschummelt zu haben. 14 Prozent der Befragten räumen ein, schon einmal einen Handwerker „schwarz“ beschäftigt zu haben. An Steuerentlastungs-Versprechen glauben die Deutschen kaum noch. Jeder Dritte traut keiner einzigen Partei zu, langfristig noch einmal die Steuern zu senken. (dts)
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