Übernahme-Poker: Bayer will Angebot für Monsanto weiter erhöhen

Die beiden Konzerne wollten sich bei einem Preis von rund 129 Dollar je Monsanto-Aktie einigen, erfuhr die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ aus Kreisen des Bayer-Konzerns.
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Bayer-Werk in Leverkusen: Der Monsanto-Deal würde Bayer zur weltweiten Nummer eins im Geschäft mit Agrarchemie machen.Foto: Oliver Berg/dpa
Epoch Times13. September 2016
Im milliardenschweren Übernahme-Poker zwischen Bayer und dem US-Konzern Monsanto geht es einem Zeitungsbericht zufolge auf die Zielgerade.

Die beiden Konzerne wollten sich bei einem Preis von rund 129 Dollar je Monsanto-Aktie einigen, erfuhr die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ aus Kreisen des Bayer-Konzerns. Zuletzt hatte das offizielle Angebot von Bayer bei 127,50 Dollar gelegen.

Um den Amerikanern die Zustimmung zu erleichtern, habe Bayer zudem die sogenannte Ausfallprämie erhöht: Für den Fall, dass die Kartellbehörden dem Deal nicht zustimmen, wolle Bayer nun über drei Milliarden Dollar (rund 2,7 Mrd Euro) an Monsanto zahlen, hieß es weiter. Zuletzt hatte Bayer erst 1,5 Milliarden Dollar geboten.

Ein Bayer-Sprecher wollte den Bericht am Abend nicht kommentieren. Am Mittwoch soll der Aufsichtsrat des Pharma- und Pflanzenschutzkonzerns Bayer zusammentreten.

Bayer hatte im Mai angekündigt, den umstrittenen Biotechnologie-Riesen übernehmen zu wollen. Zunächst bot der Leverkusener Konzern 62 Milliarden Doller (55 Mrd Euro) für den US-Konzern. Allerdings stockte er sein Angebot danach schrittweise auf 65 Milliarden Dollar (rund 57 Mrd Euro) auf.

Der Monsanto-Deal wäre damit die bislang größte Übernahme durch einen deutschen Konzern im Ausland und würde Bayer zur weltweiten Nummer eins im Geschäft mit Agrarchemie machen.

Die Übernahmepläne von Bayer-Chef Werner Baumann sind allerdings nicht unumstritten. Monsanto steht in Europa seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Außerdem vertreibt Monsanto den Unkrautvernichter Glyphosat, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Der Bayer-Chef betont dagegen die Vorteile eines Zusammenschlusses. Die Agarindustrie stehe angesichts der schnell wachsenden Weltbevölkerung und der globalen Erwärmung vor gigantischen Herausforderungen. Durch die Kombination ihrer Fähigkeiten könnten Bayer und Monsanto hier wegweisende Antworten geben. Immerhin müssten bis 2050 drei Milliarden Menschen zusätzlich ernährt werden. Gleichzeitig müsse man die Folgen der Klimaerwärmung auf die Landwirtschaft in den Griff bekommen.

Interessant für Bayer ist der innovative US-Konzern nicht nur wegen seines Know-hows in der Biotechnologie, sondern auch wegen seiner führenden Rolle beim „digital farming“ – der Nutzung digitaler Techniken für die Landwirtschaft.

(dpa)

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