Telefónica startet 5G-Ära mit Huawei – 16 Millionen Einwohner in Deutschland betroffen

Fünf deutsche Großstädte und über 10.000 LTE-Standorte im ländlichen Bereich sollen mit dem umstrittenen chinesischen Anbieter Huawei sowie Nokia ins 5G-Netz starten.
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Huawei-Telefon.Foto: iStock
Epoch Times12. Dezember 2019

Während die Abgeordneten über die Sicherheit von 5G mit dem chinesischen Ausrüster debattieren und Kritiker mit ihrer heute endenden Petition gegen Huawei angehen, läutet der Mobilfunkanbieter Telefónica seine neue Wachstumsphase und die 5G-Ära ein. Dabei setzt das Unternehmen auf Huawei und Nokia.

Telefónica Deutschland, auch bekannt als O2-Anbieter, plant in den kommenden Jahren eine Wachstumsbeschleunigung. In den Jahren 2020 bis 2022 will das Unternehmen seine Umsätze um insgesamt mindestens fünf Prozent steigern und seine Profitabilität weiter erhöhen. Als Grundlage für dieses Wachstum sollen mehrere hundert Millionen Euro zusätzlich in den Netzausbau fließen.

„Mit dem neuen Jahrzehnt und dem Start von 5G bricht eine Wachstumsphase für unser Unternehmen an“, sagte Markus Haas, der Vorstandsvorsitzende von Telefónica Deutschland. „Wir nehmen zusätzliches Geld in die Hand, um mit einer hochleistungsfähigen Mobilfunk- und Festnetzinfrastruktur im Rücken Marktanteile insbesondere im ländlichen Raum und bei Geschäftskunden zu erobern.“

Der Ausbau des neuen 5G-Mobilfunkstandards soll nach aktuellem Planungsstand im ersten Quartal 2020 beginnen, sodass Kunden noch im kommenden Jahr „in den Genuss der neuen Technik“ kommen können. Der 5G-Ausbau startet in den fünf größten deutschen Städten Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt und soll dort bis Ende 2021 größtenteils abgeschlossen sein. Bis Ende 2022 würden 30 Städte mit insgesamt 16 Millionen Einwohnern versorgt werden, heißt es vom Unternehmen.

Im ländlichen Bereich soll der LTE-Ausbau vorangetrieben werden. Über 10.000 LTE-Standorte sollen auf- oder ausgebaut werden, so dass Ende 2020 im gesamten Bundesgebiet 99 Prozent der Haushalte mit LTE surfen können.

Sicherheit und Zertifizierung als Voraussetzung

Derzeit werden die Voraussetzungen für eine Beteiligung des umstrittenen Anbieters Huawei am deutschen 5G-Ausbau verschärft. Außenminister Heiko Maas (SPD) sagte:

„Wir dürfen nicht naiv sein. Es geht nicht nur um Spionage, sondern potenziell auch um Sabotage.“ Huawei wäre gesetzlich verpflichtet, Daten an die chinesische Regierung zu übermitteln. „Wenn die Prüfung zum Ergebnis kommt, dass unsere deutschen Sicherheitsinteressen verletzt werden, dann muss dem betreffenden Unternehmen eine Beteiligung an kritischen Kernkomponenten von vornherein verweigert werden“, so Maas.

Bevor Telefónica tatsächlich mit Huawei durchstartet, muss der Anbieter erfolgreich zertifiziert werden. Eventuelle Verzögerungen beim Netzausbau von Telefónica sind daher möglich, wenn nicht gar absehbar.

Die Zusammenarbeit mit Huawei und Nokia beim Aufbau eines 5G-Netzes stehe unter dem Vorbehalt einer erfolgreichen Sicherheits-Zertifizierung der Technologie und der Unternehmen nach den gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland. Damit trage Telefónica Deutschland dem noch nicht abgeschlossenen politischen Prozess der Festlegung dieser Sicherheitsrichtlinien Rechnung, ohne den Start des 5G-Ausbaus zu verzögern, heißt es seitens des Unternehmens.

Nokia und Huawei sollen zu gleichen Teilen die Ausrüstung der Mobilfunkstandorte mit 5G-Antennentechnik verantworten. (sua/dts)

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