Inflation trifft ärmere Haushalte am stärksten
Ärmere Haushalte leiden laut einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung deutlich stärker unter der hohen Inflation als sehr gut verdienende. Am höchsten sind die Preise im März im Vergleich zum Vorjahresmonat für Familien mit zwei Kindern und niedrigem Einkommen gestiegen, nämlich um 7,9 Prozent, wie die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwochausgabe) berichtet. Die niedrigste Preissteigerung mit 6,0 Prozent verzeichneten dagegen Singles, die im Monat mehr als 5.000 Euro Nettoeinkommen zur Verfügung haben.
Die durchschnittliche Inflationsrate für alle Haushalte lag im März bei 7,3 Prozent. Die Daten stammen aus dem sogenannten Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.
Im März hat sich die Preissteigerung in Deutschland noch einmal stark beschleunigt, von 5,1 Prozent im Februar auf 7,3 Prozent. Ursache dafür war vor allem der Krieg in der Ukraine, der die Preise für Energie, Kraftstoffe und Lebensmittel in die Höhe getrieben hat.
Das starke Anziehen der Inflationsrate hat im März dazu geführt, dass der Unterschied zwischen den am stärksten und den am wenigsten stark betroffenen Haushalten deutlich größer geworden ist: Die Preissteigerung von 7,9 Prozent für Familien mit zwei Kindern und geringem Einkommen gegenüber 6,0 Prozent für vermögende Singles bedeutet eine Spreizung von 1,9 Prozentpunkten.
Im Februar hatte diese nur 0,8 Prozentpunkte betragen. „Das liegt daran, dass die aktuell stärksten Preistreiber – Haushaltsenergie, Kraftstoffe und Lebensmittel – unterschiedlich stark durchschlagen“, schreiben die Autoren der Studie.
Bei Familien mit zwei Kindern und niedrigem Einkommen machen diese drei Komponenten 5,9 Prozentpunkte der haushaltsspezifischen Inflationsrate von 7,9 Prozent aus. Bei Alleinstehenden mit hohem Einkommen entfallen darauf hingegen 3,3 Prozentpunkte von insgesamt sechs Prozent individueller Teuerung.
„Zusammenfassend lässt sich schlussfolgern, dass Haushalte mit geringeren Einkommen durch den Preisanstieg bei Haushaltsenergie überproportional belastet sind und auch die Verteuerung der Nahrungsmittel stärker spüren“, schreiben die Studienautoren. (dts/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion