Studie: China hat starken Einfluss auf Häfen Südostasiens

Ein Tiefwasserhafen in Myanmar, weitere Beteiligungen an Häfen in Singapur, Malaysia und Thailand: China hat sich überall in Südostasien ausgebreitet. Auch in Vietnam, Kambodscha, Indonesien und auf den Philippinen. Das macht es schwierig für europäische Unternehmen, dort Alternativen zum chinesischen Markt zu finden.
Container werden in Vietnam auf ein Schiff verladen. (Archivbild)
Verladung von Containern in einem Hafen in Vietnam.Foto: Hau Dinh/AP/dpa
Epoch Times28. Januar 2025

Europäische Unternehmen sind einer Studie zufolge auch auf eine Zusammenarbeit mit China angewiesen, wenn sie auf Märkte in Südostasien ausweichen.

Ein Grund sei die Kontrolle Chinas über Häfen der Region, wie es im „Transport & Logistics Barometer“ des Wirtschaftsprüfers PwC Deutschland heißt. Die Studie, die Fusionen und Übernahmen im weltweiten Transport- und Logistiksektor untersucht, liegt dpa vor.

Mittel- bis langfristig könne die Annahme täuschen, dass über Investitionen in Südostasien eine höhere Unabhängigkeit von China erreicht werde, sagte André Wortmann, der Leiter des maritimen Kompetenzzentrums von PwC Deutschland in Hamburg.

Großer Einfluss Chinas in Myanmar und Brunei

Der Studie zufolge gewinnt China über Direktinvestitionen, Fusionen und Übernahmen an strategischem Einfluss in Südostasien.

Unter anderem stehe das Vorhaben zum Bau eines modernen Tiefwasserhafens in Myanmar mehrheitlich unter chinesischer Kontrolle.

Der geplante Hafen in Kyaukphyu, der einen Zugang zum Indischen Ozean ermöglichen soll, sei zentrales Vorhaben der chinesischen Investitionsstrategie einer „Neuen Seidenstraße“. Auch ein Hafen in Brunei (Muara) werde mehrheitlich von China kontrolliert.

Minderheitsbeteiligungen Chinas gebe es an Häfen in Singapur, Malaysia und Thailand. In Vietnam, Kambodscha, Indonesien und auf den Philippinen investiere China ebenfalls in Häfen.

Übernahmen und Fusionen nehmen weltweit leicht zu

Die Studie befasst sich nicht allein mit der Entwicklung in Südostasien. Im weltweiten Transport- und Logistiksektor zählten die Autoren im vergangenen Jahr 199 angekündigte Fusionen und Übernahmen, die einen Wert von mindestens 50 Millionen US-Dollar (etwa 48 Millionen Euro) aufwiesen.

Das sind sechs Transaktionen mehr als im Jahr zuvor. Trotz des Anstiegs bewegt sich die Zahl auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.

Zwischen 2018 und 2022 zählten die Autoren stets über 223 Transaktionen. Übernahmen und Fusionen erlauben Rückschlüsse über die Dynamik eines Sektors.

Der Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PwC Deutschland, Ingo Bauer, erwartet, dass Fusionen und Übernahmen dieses Jahr zunehmen.

Investoren zielten darauf auf ab, mit den Transaktionen Probleme ihrer Branche zu bewältigen – wie den Fahrermangel im Lkw-Transport. (dpa/red)



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