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Schwarzarbeit als Ventil gegen die Auswirkungen der Krise

"Die Leute haben durch Kurzarbeit mehr Zeit und zum Teil kräftige Einkommenseinbußen, das treibt sie in die Schattenwirtschaft", erklärt der Wirtschaftsexperte Friedrich Schneider von der Uni Linz. Die Schwarzarbeit stieg laut seinen Berechnungen um 32 Milliarden Euro an.

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In Hamburg, 19. März 2020.

Foto: MORRIS MAC MATZEN/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

In der Corona-Krise hat die Schwarzarbeit in Deutschland stark zugenommen. Nach einer Berechnung des Wirtschaftswissenschaftlers Friedrich Schneider von der Johannes-Kepler-Universität in Linz für die „Welt am Sonntag“ erhöht sich der Anteil der Schwarzarbeit am Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr von rund neun auf elf Prozent.
Das entspreche einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 32 Milliarden Euro auf 348 Milliarden Euro.
„Die Leute haben durch Kurzarbeit mehr Zeit und zum Teil kräftige Einkommenseinbußen, das treibt sie in die Schattenwirtschaft“, sagte Schneider der Zeitung.
Anfang des Jahres noch ging der Experte in seiner Prognose, die er jährlich mit dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung der Universität Tübingen herausgibt, davon aus, dass der Anteil der Schwarzarbeit in Deutschland im elften Jahr in Folge sinkt: von 9,2 Prozent auf 9,1 Prozent des BIP.

Schwarzarbeit als Ventil gegen die Auswirkungen der Krise

Im Zuge dessen kritisierte der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, den von der Regierung in dieser Woche verabschiedeten Gesetzentwurf, nach dem Werkverträge und Leiharbeit in der Fleischindustrie verboten werden sollen.
„Der Staat sollte es unterlassen, mit zusätzlichen, unter dem Deckmantel der Corona-Krise getroffenen Maßnahmen Arbeitskräfte in die Schattenwirtschaft zu treiben“, sagte Feld der „Welt am Sonntag“.
Die Schattenwirtschaft sei ein Ventil, das die Auswirkungen der Krise für die Betroffenen etwas abmildert, sagte Feld weiter. Erst wenn die Corona-Krise ausgestanden sei, solle der Staat wieder „dezidiert gegen die Schattenwirtschaft vorgehen“. (afp/ks)

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