Temu entscheidet über Höhe der Preise
Preisvorgaben: Handelsverband wendet sich wegen Temu ans Kartellamt
Der Handelsverband Deutschland reicht Beschwerde gegen den chinesischen Onlinehändler Temu beim Bundeskartellamt ein. Der Verband kritisiert die Preisvorgaben für Händler auf der Plattform.

Der Handelsverband wirft Temu unlautere Preispraktiken auf der eigenen Plattform vor. (Archivbild)
Foto: Hannes P Albert/dpa
Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht mit einer Beschwerde beim Bundeskartellamt gegen den chinesischen Onlinemarktplatz Temu vor. Der Verband sieht auf der Plattform kartellrechtswidriges Verhalten.
„Die Vorwürfe gründen darauf, dass Temu den Geschäftspartnern, die Waren über die Plattform verkaufen, die Preissetzungshoheit entzieht“, teilte der HDE mit.
Konkret schreibe Temu den dort verkaufenden Händlern vor, dass deren Preise maximal 85 Prozent dessen betragen dürfen, was sie für ein vergleichbares Produkt auf anderen Plattformen erzielen würden.
„Vielmehr behält sich Temu gegenüber den Verkäufern zugleich auch vor, selbst über die Höhe der finalen Verkaufspreise zu entscheiden.“
Produkte entsprechen Sicherheitsvorschriften nicht
Der Verband kritisiert noch mehr. So hätten zahlreiche Testkäufe gezeigt, dass auf Temu angebotene Produkte häufig nicht den Produktsicherheitsvorschriften entsprächen. „Wer hierzulande Waren anbietet und verkauft, muss sich auch an unsere Regeln und Gesetze halten“, hieß es.
Der HDE kritisiert schon lange das Vorgehen von Onlineshoppingportalen wie Temu oder Shein. Sowohl der Bund als auch die EU haben bereits angekündigt, diese stärker kontrollieren zu wollen.
Es wurden etwa problematische Praktiken wie falsche Rabattaktionen, gefälschte Bewertungen sowie fehlende und irreführende Informationen zu Rechtsansprüchen der Verbraucher festgestellt. Deswegen wurde nach dem Digital Services Act (DSA) der EU, der auf große Onlineplattformen ausgelegt ist, ein Verfahren gegen Temu eröffnet. (dpa/red)
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