Ölpreise setzen wieder zur Talfahrt an

Die Ölpreise haben zu Beginn der Woche die Erholung der vergangenen Handelstage vorerst beendet. Die Aussicht auf ein weiter starkes Angebot aus dem wichtigen Ölförderland Saudi-Arabien setzte die Ölpreise deutlich unter Verkaufsdruck.
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Die Talfahrt der Ölpreise setzt sich fort.Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Epoch Times25. Januar 2016
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur März-Lieferung kostete am Mittag 31,26 US-Dollar und damit 92 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 1,16 Dollar auf 31,03 Dollar.

Händler erklärten die fallenden Ölpreise zum Wochenauftakt mit Meldungen aus Saudi-Arabien. Trotz des rasanten Einbruchs der Ölpreise sieht das wichtigste Mitgliedsland der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) weiter keine Veranlassung, die Fördermenge zu reduzieren. Der Chef des saudischen Ölmultis Aramco, Khalid Al-Falih, sagte am Montag, dass die Investitionen des Konzerns trotz des Ölpreisverfalls nicht gekürzt wurden.

Die jüngsten Meldungen aus Saudi-Arabien beunruhigten die Anleger am Ölmarkt, sagte Analyst Daniel Ang vom Handelshaus Phillip Futures in Singapur. Sie signalisierten, dass die Fördermengen weiterhin hoch bleiben werden.

Am Freitag waren die Ölpreise noch jeweils über 32 Dollar gestiegen, nachdem sie in den Handelstagen zuvor mit deutlich unter 30 Dollar den tiefsten Stand seit 2003 erreicht hatten. Seit Monaten sorgt ein viel zu hohes Angebot auf dem Weltmarkt in der Tendenz für fallende Ölpreise. Zur Ölschwemme trägt unter anderem bei, dass Saudi-Arabien mit hohen Fördermengen Konkurrenten aus dem Markt drängen will.

Der Preis für Opec-Rohöl hat sich unterdessen weiter erholt. Am Montag teilte das Opec-Sekretariat mit, dass der Korbpreis am Freitag 25,50 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 2,61 Dollar mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells.

Die Ratingagentur Fitch wies auf Gefahren für die Kreditbewertung führender Ölkonzerne durch die Talfahrt der Ölpreise hin. Im Fall einer längeren Phase mit niedrigen Ölpreisen müssten mehrere Unternehmen „sehr signifikante“ Sparmaßnahmen durchführen, um die aktuelle Kreditbewertung bis 2018 halten zu können, teilte Fitch mit. Zu den gefährdeten Unternehmen zählen die Experten unter anderem den Total-Konzern und den Ölmulti Royal Dutch Shell.

Fitch geht in den kommenden Jahren von einer langsamen Preiserholung aus. Für 2016 erwarten die Experten einen Preis von 45 Dollar je Barrel, im kommenden Jahr von 50 Dollar und in den Jahren darauf einen Preis von 55 Dollar.

(dpa)


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