Hohe Energiepreise politisch gewollt und somit „dauerhaft“

Von 22. Oktober 2021

Der österreichische Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Felbermayr rechnet angesichts der derzeit hohen Energiepreise mit einem anhaltenden Inflationsdruck. „Zwar gibt es in den aktuellen Inflationsraten ohne Frage temporäre Effekte“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ vom Freitag. „Dennoch muss man davon ausgehen, dass die Teuerung nicht zu Raten zurückkehrt, wie wir sie mal hatten mit zwischen einem halben und eineinhalb Prozent.“

Die Gefahr für die deutsche Wirtschaft und die Weltwirtschaft durch die hohen Energiepreise hält Felbermayr für „erheblich“. „Die Sorge ist, dass der Aufschwung im Nachgang zur Corona-Krise dadurch signifikant abgebremst werden könnte“, sagte er der Zeitung. Schon jetzt führten die hohen Preise und die Verfügbarkeitsprobleme bei Energie zu einer „geringeren Wertschöpfung, zu weniger Wirtschaftserholung, als wir sie sonst hätten“.

Felbermayr war bis Ende September Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, übernahm dann aber die Leitung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo). Der Ökonom sieht in den hohen Energiepreisen nicht nur ein vorübergehendes, sondern auch ein strukturelles Problem.

Zwar steige die Nachfrage derzeit kräftig an und das Angebot müsse „erst wieder ausgebaut werden“, sagte er der „PNP“. Gleichzeitig sei es so, dass viele Länder in eine Phase eintreten würden, in der höhere Verbraucherpreise für fossile Brennstoffe politisch gewollt seien. „Das ist also strukturell und damit dauerhaft.“ Die Förderer von Öl und Gas müssten sich darauf einstellen, dass die Nachfrage nach ihren Energien auf Dauer sinken werde. (afp/oz)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion