Niedriglohnsektor weitet sich aus – Unzufriedenheit im Land wächst
Trotz der guten Arbeitsmarktlage hat sich der Niedriglohnsektor in Deutschland ausgeweitet. "Nach wie vor ist der Niedriglohnsektor in Deutschland fest etabliert," beklagen die Linken.

Kein Job für Menschen mit Höhenangst: In 27 Metern Höhe putzen zwei Gebäudereiniger in Dresden das gewölbte Glasdach des World Trade Centers.
Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Trotz der guten Arbeitsmarktlage hat sich der Niedriglohnsektor in Deutschland ausgeweitet. Von Ende 2013 bis Ende 2017 stieg die Zahl der Vollzeit-Beschäftigten mit einem Niedriglohn um mehr als 150.000 auf knapp 4,2 Millionen, berichtet die „Passauer Neuen Presse“ (Samstagsausgabe) unter Berufung auf Statistiken der Bundesagentur für Arbeit.
Demnach habe im Westen der Anteil der Arbeitnehmer mit einer geringen Bezahlung von 16,2 Prozent auf 16,7 Prozent zugenommen. Im Osten sei er dagegen von 37,9 auf 33,6 Prozent zurückgegangen, liege damit aber immer noch fast doppelt so hoch wie in den alten Bundesländern, berichtet die Zeitung weiter.
„Nach wie vor ist der Niedriglohnsektor in Deutschland fest etabliert. Die Bundesregierung darf dies nicht länger ignorieren“, sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion Sabine Zimmermann. Die Unzufriedenheit wachse.
„Die Menschen brauchen mehr Geld in der Tasche, damit sie sich wieder etwas leisten können“, so Zimmermann weiter. Die Linken-Politikerin forderte eine Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde.
Dafür sprechen sich inzwischen auch führende Sozialdemokraten wie der Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz aus. (dts)
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