„Wir haben Inflation und schrumpfende Wirtschaft, [und] das gleichzeitig. Das hatten wir zuletzt in der Ölkrise von 1970“, sagt Bankenexperte Markus Krall. Angesichts mehrerer Krisen sagt er eine Stagflation für den Herbst voraus.
Denn die Energiekrise werde sich „zumindest bei Fortsetzung der aktuellen Politik“ im Herbst wahrscheinlich zuspitzen. „Eine Energiekrise, die primär politisch hausgemacht“ sei, so Krall im Interview mit Marc Friedrich.
Abhängigkeiten und hausgemachte Krisen
Markus Krall ist Unternehmensberater und Autor sowie Sprecher der Geschäftsführung der Degussa Goldhandel GmbH. Sollte sich die politische Situation nicht bessern, komme eine gesellschaftspolitische Krise auf uns zu, die „für die demokratische Ordnung in unserem Land eine große Gefahr darstellt“.
Denn auch in China stünden „alle Indikatoren auf Sturm“. Das Land habe eine „massive Rezession“ vor sich und wir stünden mit China in einer Art wechselseitiger Abhängigkeit. Die Lieferkettenproblematik wurde durch die Politik der Kommunistischen Partei Chinas, wie Lockdowns in Shanghai, massiv verschärft, was deren Wirtschaftswachstum abwürgt.
Bei uns vergrößere der „Wachstumsdruck oder ein Produktionsdruck durch den Kollaps der Lieferketten, durch die Einflüsse der Rohstoffpreise im Zuge der osteuropäischen Entwicklungen und der geopolitischen Krise Osteuropas“ das Dilemma der EZB und der Zentralbanken generell.
Das Dilemma ist ja eigentlich immer der Trend zwischen Inflation und Depression. Aber in der jetzigen Situation ist es so, dass wir sowieso schon beides haben. Und egal was ich mache, es wird schlimmer.“
Inflation sei immer das Ergebnis politischer Entscheidungen und die Politik habe sich „auf einen planwirtschaftlichen Glauben eingelassen“.
„Der einzige Hoffnungsschimmer wäre, dass jetzt mal die Politik innehält und sich überlegt: ‚Könnte ich deregulieren? Könnte ich die Steuern senken? Könnte ich den Wahn der planwirtschaftlichen Überregulierung runterfahren?‘ Das wäre ein Weg nach draußen aus dem Dilemma“, meint Krall. (sk)
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