N26-Chef will Smartphone-Bank zu „globaler Marke“ machen

"Wir treten an, um in den USA den Marktführer im mobilen Banking zu bauen," sagt der Berliner N26 Start-up-Gründer und Vorstandschef Valentin Stalf.
Titelbild
Internet.Foto: iStock
Epoch Times10. Januar 2019

Das Berliner Start-up N26 will mit frischem Investorengeld seine weltweite Expansion vorantreiben. „Wir trauen uns zu, N26 zu einer globalen Marke zu machen“, sagte Gründer und Vorstandschef Valentin Stalf der „Welt“ (Donnerstagsausgabe). Angestrebt werde für die nächsten Jahre eine Kundenzahl von weltweit 50 bis 100 Millionen.

Allein in diesem Jahr wolle man die Kundenzahl von 2,3 Millionen auf mindestens fünf Millionen verdoppeln. Derzeit gewinne die Bank europaweit Tag für Tag mehr als 10.000 Kunden hinzu. Das Wachstum der kommenden Jahre soll nicht zuletzt aus den Vereinigten Staaten kommen.

Es gibt dort bislang keine Bank wie unsere. Wir treten an, um in den USA den Marktführer im mobilen Banking zu bauen“, sagte Stalf der „Welt“.

Im ersten Halbjahr werde N26 mit seinem Angebot dort nach und nach starten. Danach will das Unternehmen weitere Länder ins Visier nehmen. „Vier bis sechs weitere große Märkte sollen in den Jahren 2020 und 2021 folgen“, sagte Stalf und nannte als Ziele Australien, Brasilien, Kanada und Mexiko.

N26 ist durch eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von 300 Millionen Dollar und einer daraus resultierenden Bewertung in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar in den Kreis der Unicorns aufgestiegen. So werden in der Start-up-Welt junge Wachstumsunternehmen genannt, die von Investoren mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet werden. Die Runde wurde angeführt von dem US-Venture-Capital-Fonds Insight Venture Partners und GIC, dem Staatsfonds von Singapur.

Wer mehr als 100 Millionen Dollar Risikokapital sucht, wird diese Summe in Europa alleine nicht finden“, sagte Stalf.

Bei diesen Größenordnungen seien europäische Wachstumsunternehmen auf Investoren aus den Vereinigten Staaten und Asien angewiesen. Ein Problem sehe er darin nicht.

„Ich kann das Wehklagen über den Ausverkauf europäischer Unternehmen nicht nachvollziehen. Wir sollten stolz darauf sein, dass wir auch in Europa Start-ups haben, die das Geld internationaler Investoren anziehen“, sagte Stalf.

Der Wert der Unternehmen werde trotzdem zum größten Teil in Europa kreiert, die Unternehmen schafften Arbeitsplätze, zahlten Steuern. Bei der Frage, ob die jüngste Finanzierungsrunde die letzte vor einem Börsengang gewesen sei, wollte sich Stalf nicht festlegen.

„Ein Börsengang kann in Zukunft eine Option sein – aber ich kann nicht sagen, wann und ob er kommt“, sagte er.

Die Runde bringe N26 sehr viel Flexibilität. „Wir sind jetzt in einer Position, in der wir frei entscheiden können, wann wir an die Börse gehen, ob wir privat Geld einsammeln oder ob wir überhaupt jemals wieder externe Finanzierungen brauchen oder uns rein aus den laufenden Einnahmen finanzieren.“ Sich übernehmen zu lassen sei keine Option. „Wir wollen eigenständig bleiben“, sagte Stalf der Zeitung. Zumindest für eine deutsche Bank sei N26 spätestens jetzt ohnehin kein Übernahmeziel mehr. „Dafür sind wir schlicht zu groß.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion