„TruthGPT“: Elon Musk will mit eigenem Chatbot auf KI-Markt mitmischen
Seit Ende November ist der von OpenAI entwickelte Bot „ChatGPT“ der Goldstandard für KI-gestützte Kommunikation. Mittlerweile muss sich das Unternehmen von Gründer Sam Altman, in das auch Microsoft mehrere Milliarden US-Dollar investiert hat, auf breite Konkurrenz einstellen. Die jüngste Ansage in Sachen KI kommt ausgerechnet von Tesla-CEO Elon Musk.
„Ich werde etwas starten, das TruthGPT genannt wird“, sagte der Chef des Elektroautokonzerns Tesla und des Onlinedienstes Twitter in einem am Montagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview mit dem US-Sender Fox News. Dabei handele es sich um „eine absolut nach Wahrheit strebende KI, die versucht, das Wesen des Universums zu ergründen“.
Zuvor war in einem Bericht des „Business Insider“ von Musks Ambitionen berichtet worden, zeitnah ein eigenes Start-up in diesem Bereich aus der Taufe zu heben. Zuvor hatte die „Financial Times“ (FT) vermeldet, dass Musk ein Team von Forschern und Ingenieuren für künstliche Intelligenz um sich versammelt hat. Am 9. März hatte er zudem in Nevada ein Unternehmen namens „X.AI Corp.“ gegründet.
Musk kritisiert ChatGPT
Musk kritisierte in seinem Interview, ChatGPT werde so programmiert, dass sie „politisch korrekte“ Ergebnisse liefere und also lüge. Darüber hinaus habe Künstliche Intelligenz insgesamt „das Potenzial zur Zerstörung der Zivilisation“. Sie könne letztlich entscheiden, „Menschen auszulöschen“. TruthGPT solle daher so funktionieren wie Menschen, die den Lebensraum von Schimpansen schützen wollen, obwohl sie die Möglichkeiten hätten, die Affen allesamt zu „jagen und sie zu töten“.
Will Musk alle Projekte unter „X“-Marke vereinen?
Neben Musk ist auch dessen Vermögensverwalter Jared Birchall als Mitgründer des Unternehmens aufgeführt. Der frühere Investmentbanker von Morgan Stanley wird als Sekretär fungieren. Als Investoren will Musk Personen gewinnen, die bereits in Tesla und SpaceX investiert hatten.
Musk hatte in Unternehmensunterlagen bereits den Namen von Twitter in X Corp geändert. Die FT geht davon aus, dass er eine Universal-App unter der Marke „X“ schaffen möchte. Für das neue Projekt hat sich Musk zudem mehr als 10.000 leistungsstarke GPU-Prozessoren von Nvidia gesichert. Dies bestätigen „Personen, die mit dem Vorhaben vertraut sind“, laut FT.
Diese Tools sind erforderlich, um KI-Systeme zu erstellen, die in der Lage sind, enorme Mengen an Inhalten zu verarbeiten und menschenähnliche Texte oder realistische Bilder zu erzeugen. Für beides ist derzeit OpenAI der Marktführer mit seinen KI-Projekten ChatGPT und DALL-E.
Musk will KI nicht mehr aufhalten – sondern selbst führend gestalten
Erst vor wenigen Wochen hatte Musk zusammen mit weiteren Persönlichkeiten aus dem Technologiebereich ein sechsmonatiges Moratorium für die Entwicklung von KI gefordert. Es solle so verhindert werden, dass Systeme wie ChatGPT für Menschen unkontrollierbar würden. Außerdem solle man Antworten finden auf Herausforderungen wie drohende Jobverluste oder die Verbreitung von Falschnachrichten.
Investoren wie Microsoft-Gründer Bill Gates erklärten hingegen, dies sei unpraktikabel. Auch KI-Experten mehrerer Universitäten warnten, dass eine Zwangspause für die KI-Entwicklung in westlichen Ländern lediglich dazu beitragen könne, Ländern wie China einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Offenbar hat sich Elon Musk diese Kritik zu Herzen genommen und will nun selbst einen KI-Chatbot auf den Markt bringen, der ChatGPT Konkurrenz schafft. Dabei hatte Musk OpenAI 2015 mit gegründet, war 2018 aber aus der Firma ausgestiegen.
Meta und Google arbeiten ebenfalls an KI-gestütztem Chatbot
ChatGPT wird jedoch schon in absehbarer Zeit noch mit weiteren Anbietern konkurrieren müssen. Microsoft arbeitet an der Optimierung der Verbindung der OpenAI-Technologie mit der Bing-Suchmaschine, die seit Februar besteht.
Aber auch Meta und Google arbeiten an eigenen Projekten in diesem Bereich. Marc Zuckerberg forscht an einem KI-Modell mit dem – im Deutschen etwas gewöhnungsbedürftig klingenden – Namen „LLaMA“. Google hat nach der missglückten Vorstellung seines Chatbots „Bard“ dessen Funktionen optimiert und bereits im vergangenen Monat vielen öffentlichen Nutzern zur Verfügung gestellt.
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