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Linnemann: Pleitewelle kommt auf jeden Fall

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Wegen Coronakrise geschlossener Laden

Foto: über dts Nachrichtenagentur

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Der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion von CDU/CSU, Carsten Linnemann, geht von einer Pleitewelle in Deutschland zu Beginn des neuen Jahres aus. „Die droht nicht nur, die wird kommen“, sagte er in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“. Die Tatsache, dass es in diesem Jahr in Deutschland weniger Pleiten als 2019 ohne Corona gebe, hänge damit zusammen, dass zahlungsunfähige oder überschuldete Firmen bis Ende 2020 von der Pflicht zur Insolvenzanmeldung befreit seien.
„Wir werden im ersten Quartal 6.000, 7.000, 8.000 Insolvenzen erleben, im Maschinenbau, im Automobilbereich, aber auch im Veranstaltungs- und Hotelbereich.“ Man müsse diese Wahrheit auch aussprechen. Das Land sei stark genug, dies zu überstehen, so der CDU-Politiker.

Braun erwartet schwere Schäden für Wirtschaft

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) rechnet trotz der milliardenschweren Staatshilfen mit großen Schäden für die deutsche Wirtschaft. „Die Coronakrise wird erhebliche Spuren in der Wirtschaft hinterlassen“, sagte der CDU-Politiker dem „Handelsblatt“. Der Staat könne helfen, damit ein Großteil der Unternehmen die Krise durchstehe.
„Aber folgenlos wird sie nicht bleiben.“ Ein weiteres Konjunkturpaket im kommenden Sommer hält Braun für möglich. „Bei Bedarf müssen wir neue Impulse setzen“, zeigte er sich überzeugt. Indes könne ein milder Verlauf der Pandemie im Winter sowie ein Impfstoff im Frühjahr „die Wirtschaft beflügeln“. Die Hilfen im jüngsten Lockdown will die Bundesregierung in der jetzigen Form allerdings nicht fortführen. „Der Umsatz kann auf Dauer nicht das zentrale Kriterium sein“, sagte Braun.
„Bis Januar müssen wir zielgenauere Hilfen ausarbeiten.“ Die Entscheidung bei der Novemberhilfe sei „eine Ad-hoc-Maßnahme“ gewesen. Künftig werde die Hilfe stärker an den Fixkosten ausgerichtet wie bereits bei den ab Januar geltenden Überbrückungshilfen.
Im November und Dezember bekommen Unternehmen, Selbstständige und Einrichtungen, die vom Teil-Lockdown betroffen sind, bis zu 75 Prozent des Umsatzes ersetzt. Den Bund kostet das rund 15 Milliarden Euro monatlich. „Der Staat ist nicht unbegrenzt handlungsfähig“, sagte Braun. (dts)

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