Kreml weist Vorwürfe zu Mordkomplott gegen Rheinmetall-Chef zurück
Sein Einsatz für die Ukraine hat den Chef des größten deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, einem Medienbericht zufolge ins Visier Moskaus gerückt. Wie CNN berichtet, sollen US-Geheimdienste Anfang des Jahres Pläne der russischen Regierung aufgedeckt haben, den deutschen Manager zu ermorden. Informierten Kreisen zufolge soll er schon seit Monaten „massiven Personenschutz“ haben.
Der Kreml wies die Berichte über angebliche russische Anschlagspläne gegen den Rheinmetall-Chef zurück. Es sei sehr schwer, solche Gerüchte zu kommentieren, die ohne seriöse Begründung allein auf irgendwelchen anonymen Quellen basierten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. „Das alles wird im Stil weiterer Fakes aufgetischt, daher kann man solche Meldungen nicht ernst nehmen.“
Papperger sucht die Öffentlichkeit
Bei einem öffentlichen Auftritt im Mai in Düsseldorf wurde Papperger von mehreren Polizisten in Zivil begleitet, vor der Tür standen Polizeiautos und Streifenpolizisten. Die Behörden ermöglichten „ein hohes Maß an Sicherheit um meine Person“, sagte der 61-Jährige der „Financial Times“, nachdem der CNN-Bericht über die angeblichen russischen Pläne bekannt wurde.
In der deutschen Rüstungsbranche nimmt Papperger eine Sonderrolle ein. Zum einen ist seine Firma mit großem Abstand die Nummer 1 der heimischen Waffenschmieden, zum anderen tritt er ganz anders auf als andere Rüstungsmanager: Während die Branchenkollegen die mediale Öffentlichkeit eher meiden oder sie nur selten nutzen, begibt sich der 61-Jährige immer wieder in das mediale Scheinwerferlicht und gibt Interviews.
Waffenlieferungen im großen Stil
Die Liste der Rüstungsgüter aus Rheinmetall-Produktion, die von der Bundesregierung gekauft und dann in die Ukraine verschickt wurden, ist lang. Darunter sind Panzer, Flugabwehr-Geschütze und vor allem die immens wichtige Artilleriemunition. Im Juni hat Rheinmetall eine Reparaturwerkstatt für Schützenpanzer in der Westukraine eröffnet. Geplant ist auch die Panzerproduktion in der Ukraine.
In der Munitionssparte hat Rheinmetall seine Produktionskapazitäten stark ausgeweitet, die Firma ist der größte Fabrikant von Artilleriemunition in der westlichen Welt. Waren vor dem Ukraine-Krieg pro Jahr nur 70.000 Schuss im 155-Millimeter-Kaliber produziert worden, so sollen es 2027 schon 1,1 Millionen sein. Ein großer Teil der aktuellen Produktion geht in die Ukraine.
Als Folge des Ukraine-Kriegs hat der Konzern mit seinen rund 30.000 Beschäftigten volle Auftragsbücher, der Umsatz steigt und steigt. Dank des strammen Wachstums ist das Unternehmen inzwischen in der obersten deutschen Aktienliga Dax gelandet. (dpa/afp/red)
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