Kfz-Versicherungen vergleichen und Geld sparen

Bis zum 2. Dezember kann man in diesem Jahr die Kfz-Versicherung wechseln. Worauf muss man dabei achten?
Autoversicherungen werden derzeit deutlich teurer.
Worauf muss man beim Wechsel einer Autoversicherung achten?Foto: Arnulf Stoffel/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa
Epoch Times16. Oktober 2024

Die Beiträge für die Kfz-Versicherung sind im laufenden Jahr erneut gestiegen und werden wohl auch im kommenden Jahr klettern. Betroffene Versicherte können nach einem günstigeren Tarif Ausschau halten. Die meisten Kfz-Versicherungen sind jährlich bis Ende November kündbar, weil sie zum Ende des Jahres auslaufen. In diesem Jahr verlängert sich die Frist auf den 2. Dezember, weil der 30. November auf einen Samstag fällt.

Wie teuer wird die Versicherung im kommenden Jahr?

Sowohl Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten würden immer teurer, erklärte der Gesamtverband der Versicherer (GDV). Das setze die Branche unter Druck. 2023 schlug demnach ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung von Pkw mit rund 4.000 Euro zu Buche, 2013 waren es noch 2400 Euro.

Eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox von Ende September ergab, dass die Beiträge in diesem Jahr im Schnitt 21 Prozent höher liegen als im Vorjahr. Bei der Kfz-Haftpflicht stiegen sie demnach sogar um ein Viertel.

Warum kann sich ein Wechsel lohnen?

Aktuell, also zum Ende der Wechselsaison, senken viele Versicherer im Wettkampf um neue Kunden die Preise. Für Bestandskunden dagegen steigen die Beiträge im zweiten Vertragsjahr häufig an, auch weil etwa verbesserte Kaskoeinstufungen nicht an die Kunden weitergegeben werden.

Ein Wechsel kann sich daher lohnen. Interessierte sollten aber abwarten, bis ihnen die Beitragsrechnung ihres aktuellen Versicherers vorliegt. Nur so lassen sich Sparpotenziale zuverlässig einschätzen. Kommt der Brief erst kurz vor Ablauf der Frist, haben sie trotzdem einen Monat Kündigungsfrist. Maßgeblich ist der Rechnungseingang.

Lohnt sich der Wechsel immer?

Nicht unbedingt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) rät daher dazu, sich eingehend mit den Einzelheiten des laufenden und möglichen neuen Vertrags zu befassen und dafür Vergleichsportale heranzuziehen.

Zusätzlich sollten Fahrzeughalter die Angebote auf den Webseiten bekannter Versicherer sichten und auch auf unabhängige Testberichte, beispielsweise von der Stiftung Warentest, zurückzugreifen. Denn die Vergleichsportale bilden längst nicht alle Tarife auf dem Markt ab, sondern häufig nur solche, die sie auch selbst vermitteln.

Oftmals können sich auch beim aktuellen Versicherer günstigere Preise ergeben, wenn Kunden auf die Angebotslage bei der Konkurrenz aufmerksam machen.

Worauf sollten Versicherte bei einem Wechsel achten?

Wechselwillige sollten zunächst ihre Kündigungsfrist genau prüfen. Sie kann variieren und nicht mit dem Jahr, sondern in manchen Fällen mit der Vertragslaufzeit beginnen. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz rät, sich die Schadensfreiheitsklasse vom aktuellen Anbieter bestätigen lassen. „Es gibt Fälle, in denen der alte Versicherer der neuen Gesellschaft eine ungünstigere Einstufung gemeldet hat als in der Beitragsrechnung aufgeführt“.

Wer sich zusätzlich für Rabattangebote interessiert, beispielsweise für Wenigfahrer oder für Garagenfahrzeuge, sollte genau auf die Versicherungsvorschriften achten. Stellt sich zum Beispiel nach einem Unfall heraus, dass die vereinbarte Kilometerpauschale überschritten wurde, können hohe Nachzahlungen fällig werden.

Die Kündigung des alten Vertrages sollte erst herausgehen, wenn die neue Police unter Dach und Fach ist. Im schlimmsten Falle fehlt sonst die Versicherung und Autofahrer müssen mit ihrem Privatvermögen haften, warnen die Verbraucherschützer.

Welche Versicherungen gibt es?

Die Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben – sie deckt allerdings nur Schäden an fremden Autos oder an Menschen ab. Wer Schäden am eigenen Auto versichern will, braucht zusätzlich eine Teil- oder Vollkaskoversicherung.

Erstere deckt nur Schäden durch bestimmte Ereignisse ab, die außerhalb der Kontrolle des Fahrers liegen. Dazu gehören zum Beispiel Diebstähle, Wildunfälle und Unwetterschäden. Ein Vollkaskoschutz greift darüber hinaus auch bei selbstverschuldeten Unfällen, außerdem werden etwa Vandalismusschäden übernommen.

Die Mindestdeckung ist bei der Haftpflicht gesetzlich geregelt, Experten empfehlen eine Deckungssumme von mindestens 100 Millionen Euro. Falls dies nicht schon im Grundtarif enthalten ist, kostet eine Aufstockung oftmals nicht viel.

Die Entscheidung für Teil- oder Vollkasko ist dagegen von persönlichen Umständen abhängig. Bei sehr alten Autos, die ohnehin nicht mehr viel wert sind, kann eine Teilkaskoversicherung ausreichen. Für teurere Autos empfiehlt sich hingegen in der Regel ein Vollkaskoschutz.

Was kostet eine Kfz-Versicherung?

Pauschal lässt sich das nicht sagen. Die Versicherungen berechnen die Beiträge nach dem Schadensrisiko ihres Kunden. Dazu gehören etwa Alter und Beruf, aber auch das gefahrene Auto. Je öfter und schwerer Unfälle mit einem Wagentyp statistisch gesehen sind, umso höher fällt der Beitrag für die sogenannte Typklasse aus.

Einfluss auf die Höhe der Prämie hat darüber hinaus die sogenannte Regionalklasse: Sie bildet das Unfall- und Schadensprofil von Zulassungsbezirken ab – etwa die Wahrscheinlichkeit von Kfz-Diebstählen oder auch Wildunfällen. (afp)



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