Jahresendrally treibt Dax erstmals über 17.000 Punkte

Der Dax hat am Donnerstag erstmals die Marke von 17.000 Punkten übersprungen. Am Morgen kletterte der Leitindex um 1,4 Prozent auf 17 002 Punkte und setzte so seine jüngste Rekordjagd fort. 
Die große Anzeige in der Börse zeigt die Dax-Kurve und verschiedene Börsenkurse: ETFs werden börsentäglich gehandelt.
Die große Anzeige in der Börse zeigt die Dax-Kurve und verschiedene Börsenkurse.Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Epoch Times14. Dezember 2023

Die Marken von 15.000 und 16.000 knackte der Dax im März und August 2021, als die Börsen weltweit ihre Corona-Tiefs aus dem Vorjahr hinter sich ließen. Nun hat die Aussicht auf bald sinkende Leitzinsen hat den Dax am Donnerstag erstmals über die Marke von 17 000 Punkten getrieben. Der Leitindex kletterte am Morgen um 1,4 Prozent auf 17.002 Punkte.

Am heutigen Nachmittag fällt auch die Europäische Zentralbank eine Zinsentscheidung. Anleger hoffen auf eine baldige geldpolitische Lockerung. Für Aktien-Anleger sind die Aussichten auf sinkende Zinsen gute Nachrichten. (dpa/red)

Fast täglich neue Rekorde

Im Zuge seiner Jahresendrally vom Tief seit Oktober hatte der Leitindex in der Vorwoche seinen gut vier Monate alten Höchststand übertroffen und danach fast täglich neue Rekordmarken erreicht.

Am Mittwochabend hatte die US-Zentralbank Fed ihre Leitzinsen zwar stabil gehalten. Für kommendes Jahr deuten sich aber Zinssenkungen an, mit denen am Markt auch gerechnet wird.

Die Zinshoffnungen der Anleger erhielten am Vorabend frischen Schub von der US-Notenbank Fed. Wohl etwa drei Zinssenkungen wird es im Jahr 2024 geben, in einem Gesamtvolumen von 0,75 Prozentpunkten. Darauf deutet jedenfalls die neue Wirtschaftsprognose der Fed hin, die damit die bisherigen Zinserwartungen am Markt übertrifft.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners kommentiert:

US-Notenbankchef Jerome Powell hat für die Börsen den Weihnachtsmann gespielt. Jetzt erwarten die Börsianer, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde das Christkind spielt.“

Zinssenkungen stünden zumindest in der Fragerunde im Mittelpunkt. Aktuell werde an den Börsen die erste Senkung für April eingepreist, so Altmann. „Vieles wird darauf ankommen, ob Lagarde das so stehen lässt oder ob sie die Börsianer vor voreiligem Optimismus warnt.“ Im Moment setzen die Börsianer laut Altmann darauf, dass es 2024 von der Fed weitere Anpassungen an ihren Zinsschritten geben wird.

Die Marke ist psychologisch wichtig. „Sollte es tatsächlich zu einer Rezession in den USA kommen, wird die Fed alles in ihrer Macht stehende tun, um diese abzuwenden, inklusive drastischer Zinssenkungen“, sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. „Das wittert die Börse und steigt.“

Die Bundesrepublik ist nur ein Markt unter vielen

Für Aktien-Anleger sind die Aussichten auf sinkende Zinsen gute Nachrichten. Aktien werden gegenüber festverzinslichen Papieren wieder attraktiver. Kredite werden günstiger, Unternehmen können sich deshalb leichter finanzieren, Investitionen werden erschwinglicher.

Die Marken von 15.000 und 16.000 knackte der Dax im März und August 2021, als die Börsen weltweit ihre Corona-Tiefs aus dem Vorjahr hinter sich ließen. Zu Beginn der Pandemie fiel der Index bis auf 8255,65 Punkte. Seitdem hat sich der Kurs also mehr als verdoppelt – obwohl es mit dem russischen Krieg in der Ukraine und der Rekordinflation schwere Schläge für die Wirtschaft gab.

Die Entwicklung steht auch in Kontrast zur mauen Wirtschaftslage in Deutschland. Allerdings richten sich die Blicke von Aktienanlegern oft nicht unbedingt auf die aktuelle Lage, sondern auf künftige Gewinne. Zudem sind die meisten der 40 im Dax geführten Konzerne international aufgestellt: Die Bundesrepublik ist also nur ein Markt unter vielen. (dpa/red)



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