Ifo-Chef für staatliche Kreditaufnahme wegen Coronavirus
Ifo-Chef Clemens Fuest rät davon ab beim Staatshaushalt die "schwarze Null" als Zielvorstellung beizubehalten. Die durch den Coronavirus-Ausbruch verursachten Marktturbulenzen sollten mit Hilfe von staatlichen Maßnahmen aufgefangen werden. Im Blick hat er dabei den Finanzmarkt.

Ifo-Chef Clemens Fuest ist für staatliche Stützung der Finanzmärkte wegen Coronavirus.
Foto: Christina Sabrowsky/dpa
Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat die sogenannte Schwarze Null wegen der aktuellen Coronavirus-Epidemie infrage gestellt. „Es ist nicht sinnvoll, die Schwarze Null in einer Krise zu verteidigen. Das wäre kontraproduktiv“, sagte Fuest dem Nachrichtenportal „Buisness Insider“.
Die Schwarze Null sei eine „kluge politische Festlegung“ für eine wirtschaftliche Boom-Zeit, so der Ifo-Chef. „Das hat sich jetzt geändert, wir müssen deswegen nicht mehr an der Schwarzen Null festhalten. In einer Krise muss es erlaubt sein, Kredite aufzunehmen.“ Das Virus löse drei Schocks aus, wie einen Nachfragerückgang aus betroffenen Ländern.
Finanzbranche angeschlagen
Es gebe einen Vertrauensverlust auf den Finanzmärkten. Darüber hinaus seien gerade ganze Lieferketten und damit das Angebot gefährdet. „Die Politik kann Notkredite für Firmen anbieten, die wegen Corona von Insolvenz bedroht sind. Es besteht die Gefahr, dass funktionierende Firmen aus Versehen in die Insolvenz geraten, weil ihre Gläubiger ihnen nicht mehr vertrauen“, so Fuest. „Man kann hier auf Erfahrungen aus der Finanzkrise zurückgreifen, damals gab es den Wirtschaftsfonds Deutschland.“ (dts)
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