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Statistisches Bundesamt

Hohe Inflation frisst Lohnsteigerungen auf – Weitere Preissteigerungen erwartet

Bereits in den Jahren 2020 und 2021 mussten die Arbeitnehmer nach vielen Jahren des Aufschwungs Reallohnverluste hinnehmen. Besserung ist angesichts der Inflation kaum in Sicht. Lebensmittel könnten sogar noch teurer werden, prognostiziert die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie.

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Eine Person mit einer Geldbörse. Symbolbild.

Foto: iStock

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Deutschlands Arbeitnehmer haben wegen der hohen Inflation trotz Lohnsteigerungen weniger Geld in der Tasche. Zwar waren die Löhne einschließlich Sonderzahlungen im zweiten Quartal 2022 um 2,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.
Weil die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum jedoch um 7,6 Prozent stiegen, ergab sich nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Montag unter dem Strich ein Reallohnverlust. Den preisbereinigten Verdienstrückgang bezifferten die Statistiker auf 4,4 Prozent. Bereits im ersten Quartal des laufenden Jahres waren die Reallöhne um 1,8 Prozent zum Vorjahresquartal gesunken.
Nun hat die hohe Teuerungsrate den Nominallohnanstieg erneut mehr als aufgezehrt. Schon in den Jahren 2020 und 2021 mussten die Arbeitnehmer nach vielen Jahren des Aufschwungs Reallohnverluste hinnehmen.

Lebensmittel: Weitere Preissteigerungen möglich

Doch trotz gestiegener Preise im Supermarkt steht die Ernährungsindustrie nach eigenen Angaben unter Druck. Die höheren Verkaufspreise spiegelten nicht das eigentliche Ausmaß der Produktionskostensteigerungen wider, teilte die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie am Montag in Berlin mit.
Die Kostenexplosion komme nur teilweise bei den Verbrauchern an. Weitere Preiserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte könnten nicht ausgeschlossen werden.
Mit 103,3 Milliarden Euro machte die Branche im ersten Halbjahr zwar knapp 16 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Preisbereinigt lag das Plus nach Verbandsangaben aber nur bei 0,8 Prozent. Die Produktion legte kalender- und saisonbereinigt um 7,6 Prozent zu.
Betrieb und Beschäftigung in der Branche seien zunehmend gefährdet, sagte Geschäftsführerin Stefanie Sabet. „Nachdem die Lieferkettenprobleme der Pandemie noch nicht gelöst waren, wurden die Lebensmittelhersteller durch den Ukrainekrieg mit noch gravierenderen Rohstoffengpässen bei Agrargütern, Energie und Verpackungen konfrontiert.“ Die Unternehmen benötigten eine unbürokratische und wirksame Unterstützung. (dpa)

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