Handwerk und DGB pochen auf mehr Geld und Beratung für bessere Ausbildung
Gewerkschaften und Handwerk fordern eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung der Schulen - besonders der Berufsschulen. Es könne nicht sein, dass diese besonders unter Lehrermangel und mangelnder technischer Ausstattung litten.

Die große Masse der Lehrlinge lernt in kleinen Betrieben, die zunehmend Hilfe brauchen.
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Das deutsche Handwerk und die Gewerkschaften haben eine qualitativ bessere Lehre gefordert. Ausbildungsbetriebe im Handwerk leisteten einen „enormen Beitrag für die Fachkräftesicherung“ im Land, erklärte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer am Montag. Gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) forderte der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), dass kleine Betriebe besser gefördert und Berufsschulen besser ausgestattet werden. Der DGB warb zudem für „gute Tarifverträge“.
Nur wenn die Qualität der Ausbildung steige, könne sie genügend Interessenten anziehen und so die Versorgung der Betriebe mit Top-Fachkräften sichern, heißt es im gemeinsamen Forderungskatalog von ZDH und DGB, über den zunächst das „Handelsblatt“ berichtet hatte. Die große Masse der Lehrlinge lernt demnach in kleinen Betrieben, die zunehmend Hilfe bräuchten.
Gerade Handwerksbetriebe bilden laut ZDH und DGB einerseits traditionell viele Jugendliche mit schwächeren Startchancen aus. Gleichzeitig steige der Anteil von Abiturienten und Studienaussteigern. Damit wüchsen die Anforderungen an die Ausbilder. Damit die betriebliche Ausbildungsqualität besser werde, seien vor allem die „Qualifizierung des Ausbildungspersonals“ sowie Monitoringverfahren zur Qualität der Ausbildung und Perspektiven zur Mitarbeiterbindung entscheidend.
Zudem wünschen sich ZDH und DGB laut „Handelsblatt“ direkte Kooperationen „aller Schulen mit den Organisationen des Handwerks und den Gewerkschaften“. Der Bund müsse die Ausbildereignungsverordnung überprüfen und im Zweifel erneuern. Modernisiert werden müsse das Regelwerk für die Ausbilder vor allem im Bereich der Digitalisierung und der „interkulturellen Kompetenzen“.
Schließlich pochen Gewerkschaften und Handwerk auf eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung der Schulen – besonders der Berufsschulen. Es könne nicht sein, dass diese besonders unter Lehrermangel und mangelnder technischer Ausstattung litten.
DGB-Vize Elke Hannack verwies darauf, dass gute Fachkräfte nur mit guten Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen gewonnen und gehalten werden könnten. Daher seien gute Tarifverträge auch im Handwerk ein „zentrales Mittel, um die Ausbildung zu stärken und einen Fachkräftemangel zu verhindern“.
ZDH und DGB veröffentlichten ihre Forderungen anlässlich der Veranstaltung „Gute Ausbildung im Handwerk. Mit Qualität in die Zukunft“. An der Konferenz nahm am Montag auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) teil. (afp)
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