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Inflation von 12 Prozent bei Sachwerten und langlebigen Gütern

Die Inflation betrifft nicht nur die Verbraucherpreise. Auch Sachwerte wie Immobilien, Betriebsvermögen oder langlebige Gebrauchsgüter wurden teurer. Die sogenannten Vermögenspreise sind im Vergleich zum Vorjahresquartal um 11,9 Prozent gestiegen. Ein Blick in eine Studie der Ökonomen vom Flossbach von Storch Institut.

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Manche Geschäfte am Berliner Kurfürstendamm schließen für immer, 29. März 2021.

Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images

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Junge Haushalte haben es schwer: Der Aufbau von Vermögen ist im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Inflation komplizierter geworden. Der Kaufkraftverlust und damit die Entwertung des Euro geht schneller, als es die offizielle Inflationsstatistik besagt.
Die Inflation trifft nicht nur die Verbraucherpreise: Die Vermögenspreise sind im Vergleich zum ersten Quartal 2020 um 11,9 Prozent gestiegen.

Eine Ursache: Geldpolitik des Staates

Das habe mehrere Gründe, erklärt Philipp Immenkötter, Senior Research Analyst beim Flossbach von Storch Research Institute, in einem Video. Zum einen bot der Staat enorme Gelder für Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergeld und Ähnliches auf, was dazu führte, dass weniger Haushalte ihre Vermögenswerte verkauften. Das verknappt das Angebot.
Andererseits treibt die Geldpolitik der EZB mit Nullzinsen und steigender Geldmenge die Nachfrage nach Gütern an.
Zusätzlich gebe es zwei eher technische Aspekte. Die ersten Quartale von 2021 und 2020 differieren sehr stark. Selbst wenn man nicht das Ende des Lockdowns mit dem Höhepunkt der Corona-Krise vor einem Jahr vergleichen würde, hätte man noch einen 9-prozentigen Preisanstieg.
Ein weiterer Faktor ist eher psychologischer Natur. Die Menschen hoffen auf eine Erholung der Wirtschaft und seien bereit, auch mehr zu zahlen.

Ein Blick in die Zahlen

In ihrer aktuellen Studie legen die Ökonomen des Institutes um Philipp Immenkötter unter anderem folgende Eckdaten vor.
Sachwerte (Immobilien, Betriebsvermögen, langlebige Verbrauchsgüter, Sammel- & Spekulationsgüter) sind in den letzten vier Quartalen insgesamt um 12,8 Prozent teurer geworden.
Das Finanzvermögen deutscher Haushalte (Spar- und Sichteinlagen, Aktien, Rentenwerte, sonstiges Finanzvermögen) stieg im Vergleich zum Jahresende um 7,8 Prozent.
Die Preise für Betriebsvermögen stiegen im Vergleich zum 1. Quartal 2020 um 58,4 Prozent. Ursache ist, dass zum Ende des ersten Lockdowns (1. Quartal 2020) die Preise sehr niedrig waren. Die drohende Insolvenzwelle wurde mit Überbrückungshilfen, Konjunkturpaketen und der expansiven Geldpolitik abgefedert. Daraufhin erhöhten sich die Preise, im ersten Quartal 2021 stiegen sie um 6,7 Prozent an.
Um 1,3 Prozent stiegen laut der Studie die Preise für langlebige Verbrauchsgüter wie Gebrauchsfahrzeuge. Auch die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung, gestiegene Produktionskosten und knappe Ressourcen werden hier mit eingerechnet.
Verteuert haben sich auch Sammel- und Spekulationsgüter wie Kunstobjekte, kostbare Weine, Schmuck oder historische Automobile.
Immobilien verteuerten sich um 7,7 Prozent. Wohnimmobilien sind aktuell stärker gefragt als Gewerbeimmobilien. Sowohl private Haushalte als auch Institutionen und Investoren interessieren sich verstärkt für diese Objekte, da für Investoren schwer abschätzbar ist, wie sich beispielsweise Einzelhandelsflächen oder Gewerbeimmobilien entwickeln werden.
Vermögensaufbau kann auch über Aktien erfolgen. Am Aktienmarkt liegen die Preise 2021 durchschnittlich um 35,8 Prozent über dem Preisniveau vom Vorjahr. Wer zu Beginn der Corona-Krise Aktien kaufte, profitierte davon. Der Anstieg ist vor allem auf den Crash nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie zurückzuführen. (ks)

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