Elon Musk: „Überbevölkerung“ ist Mythos – Energiewende nicht ohne Kernkraft
Am Dienstag, 1. Dezember, weilte Tesla-Chef und Großinvestor Elon Musk in Berlin. Am Rande der Verleihung der jährlichen Awards der Axel Springer SE stellte er sich Fragen von Gästen und des CEO der Verlagsgruppe, Mathias Döpfner.
Musk lobte dabei die deutsche Ingenieurskunst, übte jedoch Kritik an der Schwerfälligkeit europäischer Bürokratie mit Blick auf Innovationen. Auch die Art und Weise, wie Deutschland die „Energiewende“ aufziehe, führe in eine Sackgasse.
Deutschland nicht unter den ersten beim autonomen Fahren
Die Menschen in Deutschland wollen „Dinge erledigt kriegen“, würdigte Musk einem Bericht der „Welt“ zufolge das Potenzial, das er in dem Land sieht. Dass er sich für Grünheide in Brandenburg als Standort für seine „Gigafactory“ entschieden habe, hänge auch damit zusammen, dass der Wohnraum für Mitarbeiter in Berlin und dem Umland bezahlbar sei.
Elon Musk zeigte sich zuversichtlich, dass auch das autonome Fahren in 20 Jahren die Regel sein werde. Deutschland werde aber, so argwöhnt der US-Unternehmer, wahrscheinlich nicht zu den ersten Ländern gehören, in denen Menschen diese Technologie nutzen könnten.
Einige Regionen würden das autonome Fahren bereits im nächsten Jahr erlauben, prognostiziert Musk, Tesla-Kunden würden dabei die Ersten sein. Allerdings hänge dies davon ab, wie zügig Genehmigungen ausgestellt würden und hier gelte: „Die EU-Regulatoren sind die konservativsten.“ Darüber seien seine Kunden „nicht so glücklich“.
„Elektrifizierung der Mobilität verdoppelt den Strombedarf“
Elon Musk ließ erkennen, dass Deutschland und Europa sich mit Ideologie und Angstpolitik selbst im Wege stehen könnten. Sebastian Viehmann weist im „Focus“ darauf hin, dass der US-Unternehmer in Grünheide zwar den Gedanken der emissionsfreien Mobilität fördere, dabei jedoch kein Problem damit habe, in seiner Gigafactory auch auf fossile Energieträger zurückzugreifen:
Nicht nur die Trocknungsöfen der Lackiererei benötigen rund um die Uhr eine gesicherte Stromversorgung. Also baut Tesla ein Erdgas-Kraftwerk auf seinem Gelände, um den Elektro-Traum wahr werden zu lassen.“
Musk gab im Gespräch mit der „Welt“ zu bedenken, dass es bis zu einer Elektrifizierung des Verkehrs voraussichtlich noch zwanzig Jahre dauern werde und die Entwicklung vor allem von einem Aspekt abhänge – nämlich ob es gelinge, den damit verbundenen, massiv steigenden Strombedarf zu decken.
Indirekte Kritik an Energiewende: Ohne Atomkraft geht es nicht
Der US-Investor macht in diesem Zusammenhang deutlich:
„Wenn der gesamte Verkehrssektor elektrifiziert wird, brauchen wir die doppelte Menge an Strom. Dazu müssen wir die Kapazitäten von Wind-, Solar- und Atomkraftwerken erhöhen.“
Die CO2-emissionsfreie Stromquelle Atomkraft als Risikotechnologie zu qualifizieren, hält Musk in dieser pauschalen Form für unangebracht. Entscheidend sei die adäquate Standortwahl:
Ich bin nicht gegen Atomkraft, […] dort, wo keine Gefahr von Naturkatastrophen wie Erdbeben besteht, ist das Risiko der Nuklearenergie sehr klein.“
Elon Musk: Nicht immer nur Probleme wälzen
Musk hat zudem erneut die vor allem im Westen seit 1800 weit verbreitete These zurückgewiesen, der Welt drohe eine „Überbevölkerung“ und zu viele Menschen auf der Erde könnten die Tragfähigkeit des Planeten überfordern.
„Wenn ein Flugzeug auf die Erde abstürzt, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass es ein bewohntes Gebiet trifft“, gibt der Unternehmer zu bedenken. Die reale Gefahr für die Menschheit sei vielmehr ein drohender Bevölkerungskollaps, der eine globale Überalterung bewirke.
UN-Prognosen zufolge werde im Jahr 2200 mit elf Milliarden Menschen der Höchststand der weltweiten Bevölkerung erreicht sein. Der UN-Bericht „World Population to 2300“ prognostiziert bis 2300 insbesondere für Europa einen Bevölkerungsrückgang auf nur noch 59 Millionen Einwohner.
Die Überalterung könne, so Musk, massive gesellschaftliche Probleme aufwerfen:
Wenn die Jugend nur noch versklavt wird, sich um die Alten zu kümmern, dann wäre das eine traurige Zukunft.“
Musk, der „bis jetzt“ sechsfacher Vater ist, empfiehlt seinen europäischen Gesprächspartnern einen Wandel in der Lebenseinstellung: „Wenn man morgens aufwacht, darf es nicht nur um Probleme gehen.“
Tesla-Aktie „nur für risikobewusste Investoren“
Tesla sei für mögliche Fusionen mit traditionellen deutschen Autobauern offen, ließ Musk weiter erkennen. Es werde, so berichtet das „T-Online“-Portal, keine feindlichen Übernahmen geben. Sollte jedoch ein Konkurrent zu der Auffassung gelangen, dass es „eine gute Idee wäre, mit Tesla zu fusionieren“, werde man darüber reden.
Der Börsenwert von Tesla beträgt derzeit etwa 550 Milliarden US-Dollar. Demgegenüber bringt es der größte deutsche Player VW nur auf 78 Milliarden Euro, Daimler und BMW folgen mit etwa 60 beziehungsweise 44,5 Milliarden Euro.
Elon Musk mahnte in einer Mitarbeiter-Mail dennoch zur Sparsamkeit. Derzeit sei es vor allem der Verkauf von „CO2-Emissionsrechten“, der Gewinn abwerfe.
Das eigentliche Kerngeschäft sei noch nicht so profitabel, wie man sich das wünsche. Die Massenproduktion und die Entwicklung eines 25.000-Dollar-Modells sollen hier perspektivisch Besserung bringen. Das Werk in Grünheide soll auch dazu beitragen.
Was den Aktienkurs von Tesla betrifft, sei dieser „zu hoch, das habe ich immer gesagt, aber auf mich hört ja niemand“, äußerte Musk gegenüber der „Welt“. Mit Tesla seien immer Risiken verbunden, deshalb könne er die Aktie keineswegs jedem Anleger empfehlen.
(Mit Material von dpa und afp)
Unsere Buchempfehlung
Wirtschaftskrisen können geschaffen und genutzt werden, um Aufstände und Revolutionen zu fördern. Sozialistische Bewegungen werden in Krisenzeiten leicht als „Retter“ angesehen.
Die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre war der kritische Augenblick, in dem Europa und die Vereinigten Staaten den Weg zu „Big Government“ (ein übermäßig großer Verwaltungsapparat) und dem heutzutage weit verbreiteten Interventionismus einschlugen. Die Finanzkrise im Jahr 2008 wirkte sich ebenfalls günstig für die Ausweitung einer linksgerichteten Politik aus.
Sozialistische Ideen gelten leicht als „Rettungsweg“ aus der Krise, wenn Politiker verzweifelt nach Lösungen suchen. Doch dies bedeutet, einen Pakt mit dem Teufel zu schließen.
Genau darum geht es im 9. Kapitel des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“, es trägt den Titel: „Die kommunistische Wohlstandsfalle“. Hier mehr zum Buch.
Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop
Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.
Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.
Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion