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Bedingungen für Gründer in Deutschland verschlechtert

DIHK-Präsident: „Ich mache mir große Sorgen um unseren Standort“

Ist Deutschland noch interessant für Gründer? Ein Bericht der Deutschen Industrie- und Handelskammer sieht den Gründungsstandort Deutschland in der Misere und schlägt Maßnahmen zur Besserung vor.

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Der DIHK-Präsident Peter Adrian beklagt schlechte Bedingungen für Unternehmensgründerinnen und -gründer in Deutschland.

Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sieht historisch schlechte Bedingungen für die Gründung von Unternehmen in Deutschland – und warnt vor gravierenden Folgen. „Ich mache mir große Sorgen um unseren Standort“, kommentierte Präsident Peter Adrian die Ergebnisse des DIHK-Reports „Unternehmensgründung 2024“.
Die DIHK verzeichnete im vergangenen Jahr einen Rückgang von sechs Prozent bei ihrem Angebot für beratende Einstiegsgespräche zur Existenzgründung – nach Angaben des Berichts ein neuer Tiefststand.

Trotz Nachholeffekten: DIHK sieht keine Besserung

„In der Industrie sehen wir schon fast einen Abschied auf Raten durch verstärkte Produktionseinschränkungen und Abwanderungstendenzen“, äußerte Adrian. „Wenn jetzt auch noch immer weniger Menschen hierzulande Unternehmen gründen wollen, gehen uns wichtige Potenziale für Wachstum und Innovationen verloren.“
Zwar gebe es bei den individuellen Gründungsberatungen, die auf Grundlage konkreter Geschäftsideen in einem zweiten Schritt stattfinden, eine Zunahme von 17 Prozent, heißt es in dem DIHK-Bericht.
Diese Entwicklung führt der Verband aber nicht auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer zurück. Stattdessen seien nach der Coronazeit Nachholeffekte zu beobachten. Auf Eis gelegte Vorhaben würden nun angegangen, so der Bericht weiter.

Gründerbewertung: von „befriedigend“ zu „ausreichend“

Für den Report befragte die DIHK zudem 952 Gründerinnen und Gründer, Start-ups und junge Unternehmen im Januar und Februar 2024. Den Gründungsstandort Deutschland bewerteten die Befragten im Schnitt mit einer Note von 3,6 – und damit laut Bericht schlechter denn je. An Schulnoten orientiert, sei aus einem „noch befriedigend“ jetzt ein „ausreichend“ geworden, bilanziert der Bericht.
Die Befragten wünschten sich eine vereinfachte Besteuerung und einen Abbau von Bürokratie. „Enorm gestiegene Kosten zum Führen von Betrieben und das Dickicht bürokratischer Regelungen ersticken aktuell die Lust am Unternehmertum“, beklagte DIHK-Präsident Adrian. „Die Signale für eine bessere Standortpolitik könnten kaum deutlicher sein.“
Die DIHK identifiziert deshalb als wichtigstes Handlungsfeld erneut einen Abbau bürokratischer Hürden und schlägt dafür neun Maßnahmen vor. Demnach sollen Formulare entschlackt werden und Ausländer leichter Unternehmen gründen können. Zudem fordert der DIHK eine gemeinsame Anlaufstelle bei Neugründungen, um den Aufwand für Gründer zu reduzieren. (dpa/red)

Kommentare

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Erste_Generationvor 8 Monaten

Ja, es steht schlimm um den Standort Deutschland! Schuld war in der Vergangenheit die CDU, welche die Weichen für den Atomausstieg stellte und somit auch den Weg für teure Energie ebnete. Aktuell ist es die Ampel die uns ruiniert. Aber Herr Adrian ist auch nur einer mehr, der die Schuld auf die AfD abwälzt obwohl die noch nie regiert hat! Und "weltoffen" bedeutet bei einem Unternehmer noch lange nicht, für was das Wort als Begriff steht, sondern ist augenscheinlich ein Synonym für "billige Arbeitskräfte! Und um diese zu bekommen, pfeift man halt das Lied der Blockparteien!

https://www.pnp.de/nachrichten/politik/dihk-praesident-adrian-warnt-bei-absoluter-afd-mehrheit-im-osten-vor-wirtschaftlichen-folgen-15133217

Mader Reinervor 8 Monaten

Haben die wirklich in den letzten Jahren geglaubt diese Politik der Ampel waere gut fuer die Wirtschaft?

Unser Problem ist reisen gross da nicht nur in der Politik das Personal unfaehig ist sondern auch in den Fuehrungsetagen der Industrie das Personal absolut unfaehig ist.