Deutsche Wirtschaft bricht weiter ein – Rückgang der Autoindustrie um 25 Prozent seit Februar
Im August haben die Betriebe ihre Gesamtproduktion erneut zurückgefahren. Experten sind wenig überrascht, obwohl sie eine Fortsetzung der deutschen Konjunkturflaute in der Industrie erwartet hatten.

In der Produktion der S-Klasse von Mercedes-Benz in Sindelfingen, 2. September 2020.
Foto: Lennart Preiss/Getty Images
Die Industrieproduktion sank im August im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten einen Zuwachs um 1,5 Prozent erwartet.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Produktion im August um 9,6 Prozent zurück. Verglichen mit Februar, als noch kein Lockdown und keine Einschränkungen durch COVID-19 in Kraft getreten waren, lag die Gesamtproduktion 10,8 Prozent tiefer.
Damit setzt sich der Juli-Trend fort: Bereits im Vormonat hatte sich die Erholung mit einem Anstieg um nur noch 1,4 Prozent merklich abgekühlt, nachdem die Gesamtproduktion im Mai noch 9,3 Prozent zulegen konnte.
Innerhalb der Industrie nahm die Produktion von Vorleistungsgütern um 3,3 Prozent zu. Bei den Konsumgütern ging die Produktion um 1,3 Prozent zurück und bei den Investitionsgütern um 3,6 Prozent.
Autoindustrie knapp 25 Prozent unter dem Wert vom Februar
Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung 6,7 Prozent höher als im Vormonat. Die Bauproduktion sank um 0,3 Prozent. In der größten Branche des Verarbeitenden Gewerbes, der Automobilindustrie, sank die Produktion nach einem Anstieg um 8,9 Prozent im Juli nun im August um 12,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Sie lag damit knapp 25 Prozent unter dem Wert vom Februar.
Die Experten der Commerzbank zeigten sich von den Zahlen wenig überrascht, „denn schon andere Indikatoren wie die Umsatzsteuermeldungen, die Industrieumsätze und die vom Automobilverband (VDA) veröffentlichten Produktionszahlen hatten darauf hingedeutet, dass es bei der Erholung der deutschen Wirtschaft im August einen Durchhänger gab“, kommentierte Ralph Solveen die Zahlen.
Die Produktion sei unter anderem durch die recht späte Lage der Werksferien beeinträchtigt worden. Die Bank geht davon aus, dass die Produktion den Aufwärtstrend im September bereits wieder aufgenommen hat. (dpa/dts/ks)
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