Commerzbank prüft Senkung der Einlagenhöhe für Negativzinsen
Die Freibeträge für private Kundeneinlagen der Commerzbank könnten in Zukunft weiter sinken. „An die breite Privatkundschaft werden wir keine Negativzinsen weitergeben, aber die Frage ist, wo das Ende der Breite ist“, sagte Privatkunden-Vorständin Sabine Schmittroth dem „Handelsblatt“. „Daher werden wir uns die Höhe der Freibeträge immer wieder anschauen.“
Die Commerzbank hatte die Freigrenzen für Privatkundeneinlagen in den vergangenen Monaten auf 100.000 Euro gesenkt. In den vergangenen Jahren haben viele Banken Minuszinsen auch für Privatkunden eingeführt und die Freibeträge immer weiter abgeschmolzen. Zuletzt hatte die Sparda-Bank West die Freibeträge für ihre Kunden auf 25.000 Euro gesenkt.
Schmittroth räumte ein, dass sich Minuszinsen negativ auf die Kundenzahl der Commerzbank auswirken könnten. „Die Schließung von Filialen, die Weitergabe von Negativzinsen und die Einführung von Gebühren für bestimmte Dienstleistungen werden dazu führen, dass wir Kunden verlieren“, sagte sie.
Die Bank kalkuliere mit einem möglichen Abgang von 1,7 Millionen Kunden. „Aber das ist eine Bruttozahl“, sagte sie. „Wir tun alles, um gleichzeitig neue Kunden zu gewinnen.“ Mit den Arbeitnehmervertretern will Schmittroth, die auch Arbeitsdirektorin der Commerzbank ist, zügig über einen Stellenabbau verhandeln. „Ziel ist, bis Anfang Mai eine Grundsatzeinigung zu erreichen“, sagte die Managerin. Von den Forderungen der Gewerkschaft Verdi, die die Stellenkürzungen zeitlich bis mindestens 2025 strecken will, hält sie wenig.
„Wir haben klar kommuniziert, dass wir den Abbau von 10.000 Stellen bis 2024 umsetzen wollen“, sagte Schmittroth. (dts)
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