Brüssel prüft Übernahme von Finanzdienstleister Refinitiv durch Londoner Börse
Die EU-Kommission hat eine eingehende Überprüfung der Fusionspläne der Londoner Börse mit dem US-Finanzdienstleisters Refinitiv eingeleitet. „Grund sind Bedenken, dass das Vorhaben den Wettbewerb im Bereich Handel und Clearing verschiedener Finanzinstrumente und in Bezug auf Finanzdatenprodukte schwächen könnte“, erklärten die Brüsseler Wettbewerbshüter am Montag. Eine erste Marktuntersuchung habe Probleme offenbart.
Die Fusionspläne waren im Sommer 2019 bekannt gewordenen. Die London Stock Exchange Group (LSEG) würde demnach das US-Unternehmen Refinitiv übernehmen. Die New Yorker sind mit über 40.000 Firmenkunden weltweit Marktführer bei Informationsdienstleistungen für Finanzdaten. Darüber hinaus betreiben sie mehrere elektronische Handelsplätze.
„Das aus dem Zusammenschluss hervorgehende Unternehmen hätte einen sehr hohen Marktanteil im Bereich des elektronischen Handels mit europäischen Staatsanleihen“, erklärte die Kommission. Zudem hielten Refinitiv und LSEG jeweils marktführende Handelsplätze und seien auf diesem Gebiet „enge Wettbewerber“. Ähnliches gilt laut Kommission für die Bereiche Clearingstellen, Finanzdatenprodukte und Lizenzierung von Indizes.
Der Zusammenschluss wurde nach Angaben der Wettbewerbshüter Mitte Mai zur Genehmigung angemeldet. „Die Kommission muss innerhalb von 90 Arbeitstagen, also spätestens am 27. Oktober 2020, einen Beschluss erlassen“, erklärte sie. Das Prüfverfahren werden bis dahin „ergebnisoffen“ geführt. (afp)
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