Boeing-Mitarbeiter stimmen für möglichen Streik
Tausende Mitarbeiter des US-Flugzeugbauers Boeing haben für einen möglichen Streik im Falle eines Scheiterns der laufenden Tarifverhandlungen gestimmt. Die Zustimmung lag nach Angaben der Gewerkschaft IAM vom Mittwoch (Ortszeit) bei 99,9 Prozent.
Die Gewerkschaft hatte das Votum in Form eines Massenevents in einem Baseball-Stadion im nordwestlichen Seattle organisiert.
Sie vertritt insgesamt 32.000 Beschäftigte, 30.000 davon in Boeing-Werken in Renton und Everett in der Umgebung von Seattle, wo die Modelle 737 und 777 gefertigt werden.
Bisheriger Vertrag läuft am 12. September aus
IAM verhandelt seit März mit Boeing über einen neuen Tarifvertrag. Der laufende Vertrag wurde vor 16 Jahren geschlossen und läuft am 12. September aus. Bisher liegt kein konkretes Angebot des Arbeitgebers vor. Zum Streik würde es jedoch erst nach einer zweiten Abstimmung zum Ablauf der Frist kommen.
„Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass wir eine Einigung erzielen können, die die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter und die wirtschaftlichen Realitäten, mit denen wir als Unternehmen konfrontiert sind, in Einklang bringt“, erklärte Boeing. Unternehmenschef Dave Calhoun hat den Angestellten eine wie auch immer geartete Gehaltserhöhung versprochen.
Lohnerhöhung von mindestens 40 Prozent gefordert
Der Gewerkschafter Jon Holden forderte eine „substanzielle“ Lohnerhöhung von mindestens 40 Prozent sowie Vorkehrungen für Gesundheitsfürsorge, Altersvorsorge und Arbeitsplatzsicherheit.
Er bezeichnete eine kräftige Lohnerhöhung als zwingend erforderlich, nachdem die Beschäftigten in den vergangenen acht Jahren trotz „massiver Inflation“ nur minimale Erhöhungen zum Teuerungsausgleich erhalten hätten.
Nach Angaben der Gewerkschaft stecken die Verhandlungen seit mehreren Wochen fest. Sie hatte auf eine überwältigende Beteiligung am Mittwoch gehofft, um Boeing eine deutliche Botschaft zu senden.
Neben dem Event zur Abstimmung im T-Mobile-Park hatte IAM einen Umzug mit 800 Motorrädern geplant.
Boeing hatte angekündigt an, den Mitarbeitern zu erlauben, die Arbeit früher zu verlassen oder später zu kommen, um ihnen die Teilnahme an der Abstimmung zu ermöglichen. „Wir respektieren und unterstützen das Recht unserer Mitarbeiter, an der Abstimmung am 17. Juli teilzunehmen“, erklärte das Unternehmen im Vorfeld. (afp/red)
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