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USA

Biden will Energiekosten senken und zapft Ölreserven an

Die Zustimmungswerte für US-Präsident Biden fallen. Gleichzeitig sorgen hohe Preise an der Zapfsäule für schlechte Stimmung im Land. Nun hält Biden dagegen - und will die Energiepreise drücken.

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Teil einer Raffinerie-Anlage. Symbolbild.

Foto: iStock

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Die USA zapfen wegen rasant gestiegener Energiepreise ihre strategische Ölreserve an. US-Präsident Joe Biden habe die Freigabe von 50 Millionen Barrel Öl angeordnet, teilte das Weiße Haus am Dienstag mit.
Es handele sich um eine abgestimmte Aktion mit Ländern wie China, Indien, Japan, Südkorea und Großbritannien. Es sei das erste Mal, dass die USA so etwas in Koordination mit anderen großen Ländern machten, sagte ein hoher Regierungsbeamter. Biden steht angesichts der hohen Inflation und sinkender Zustimmungswerte in der Bevölkerung unter Druck.

Eine Gallone Normalbenzin kostet 3,40 US-Dollar

Länder auf der ganzen Welt hätten im Zuge der Pandemie damit zu kämpfen, dass die Nachfrage der Verbraucher das Angebot übersteige, so das Weiße Haus. Nach Angaben der American Automobile Association kostet eine Gallone Normalbenzin an der Zapfsäule aktuell gut 3,40 US-Dollar (rund 3 Euro) und damit deutlich mehr als noch vor einem Jahr.
Mit der Freigabe von Ölreserven will Biden nun die Energiepreise senken. Das Missverhältnis zwischen Nachfrage und Angebot müsse ausgeglichen werden, hieß es aus Washington.
Bei der strategischen Erdölreserve handelt es sich um einen Notvorrat, der den Zugang zu Erdöl im Falle von Naturkatastrophen oder nationalen Sicherheitsfragen sichern soll. Die Reserve wird vom Energieministerium verwaltet.
Aktuell lagern mehr als 600 Millionen Barrel Öl an vier Standorten in den Bundesstaaten Louisiana und Texas. „Die heutige Entscheidung ist eine Reaktion auf die höchsten Ölpreise seit sieben Jahren und zielt darauf ab, in der Zeit nach der Pandemie eine angemessene Versorgung sicherzustellen“, so das US-Energieministerium.

Südkorea schließt sich an

Südkorea bestätigte am Dienstag, dass sich das Land der konzertierten Aktion anschließen werde. Die Regierung habe entschieden, die entsprechende Anfrage der USA zu akzeptieren und Ölreserven freizugeben, teilte das Außenministerium in Seoul mit. Berücksichtigt werde dabei unter anderem die Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit und der Allianz mit den USA.
Details zur Menge und zum Zeitpunkt der Freigabe würden nach Beratungen mit den anderen Ländern festgelegt, hieß es. Es werde aber erwartet, dass die Menge ähnlich groß sein werde wie 2011, als Südkorea während der Libyen-Krise auf Anfrage der IEA ebenfalls Ölreserven angezapft habe. Damals seien 3,47 Millionen Barrel Öl oder 4 Prozent der damaligen Gesamtbestände freigegeben worden.
Auch Großbritannien erlaubt Unternehmen, freiwillig einige ihrer Ölreserven freizugeben. Falls alle Unternehmen ihre Möglichkeiten ausschöpften, ergebe das 1,5 Millionen Barrel Öl. „Dies hat keine Auswirkungen auf die britischen Ölreserven, die deutlich über den von der Internationalen Energieagentur geforderten 90 Tagen liegen“, betonte die Regierung. (dpa/dl)

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