6. CHINA SUMMIT der Hamburger Handelskammer eröffnet mit geteilten Meinungen

Epoch Times11. Oktober 2014

Ab Freitag findet in Hamburg zum sechsten Mal der "Hamburg Summit: China meets Europe" statt. Und von Anfang an zeigten sich die unterschiedlichen Erwartungen, die Europäer und Chinesen anneinander haben.

Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer eröffnete den Summit am 10. Oktober in der Hamburger Handelskammer.

Es sei wichtig den Freihandel zu stärken und Protektionismus abzubauen, so Melsheimer in seiner Eröffnungsrede. Herausforderungen wie der Kampf gegen den Klimawandel, die Erzielung von nachhaltigem Wachstum sowie die Schaffung von stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer weltweiten Wirtschaftsordnung könnten nicht von China oder Europa allein bewältigt werden, so Melsheimer. Die Hoffnung auf China als lukrativen Handelspartner sei trotz der gespannten politischen Situation in Hongkong und China nicht erlöschen. Die Hoffnung liege auf einem modernen, marktorientierten und innovativem mittlerem Wachstum, dazu seien jedoch großangelegte Reformen zu notwendig, so Dr. Stefan Sack . Fakt sei jedoch, dass die Umsetzung der Reformen nur langsam vorangehen.

Wie nehmen China und Europa einander wahr?

Der erste Panel legte bereits Meinungsdifferenzen offen. Dort diskutierten der Executive Representative der Voith Gruop Asia, Mingming Liu und Reinhard Bütikofer, Mitglied des Europäischen Parlaments. Ihr Thema: „Der Bulle und der Drache, wie China und Europa einander wahrnehmen“ .

Ausländische Investoren fühlen sich von chinesischen Geschäftspartnern unter Druck gesetzt. Unzufriedenheit bestehe über den erzwungenen Wissenstransfer und Joint Ventures, wenn man Chinas Markt erschließen wolle, so Bütikhofer. „Statt sich unter Druck gesetzt zu fühlen, sollten ausländische Investoren ihre Denkweise ändern“, so Liu und betonte die großen Fortschritte Chinas. Es handele sich um kulturelle Unterschiede und keinesfalls um welche, die mit dem politischen System zu tun haben. Es gebe Unterschiede im europäischen und chinesischen Regelsystem und China möchte das europäische Regelsystem verändern.

Sogar Chinas Staatschef spricht vom Kampf auf Leben und Tod …“

„Die Wahrnehmung in Europa über China hat sich in den letzten 10 Jahren verschlechtert “, so Bütikofer, was jedoch nicht an der kritischen Medienberichterstattung liege – und auch nur zum Teil an Missverständnissen durch kulturelle Unterschiede. Vor zehn Jahren wurde China noch als Paradies wahrgenommen. Jetzt sage sogar der chinesische Staatschef Xi Jingping: Der Kampf gegen die Korruption sei ein Kampf auf Leben und Tod. Bütikofer lehnte es ab, von einem chinesischen und europäischen Regelsystem zu sprechen – vielmehr handle es sich um internationale Regelungen und er forderte deren Einhaltung. Ansonsten solle sich China nicht wundern, dass es zur Konfrontation komme. Als Beispiel führte er an:

Viele chinesische Partner europäischer Geschäftsleute würden diese unter Druck setzten, um zu erreichen, dass die EU die Medienberichterstattung über China in den europäischen Medien ändere. Bütikofer sagte, er würde es begrüßen, wenn auch das, was europäische Politiker sagen, in chinesischen Medien veröffentlicht würde. (nh / rf)



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