1,4 Billionen aus Abu Dhabi für Amerika: Was steckt hinter Trumps Mega-Deal?

US-Präsident Donald Trump konnte am Freitag, 21.3., einen bedeutsamen Erfolg für seine Standortpolitik verbuchen. Nach einem Treffen mit Spitzenbeamten aus dem Golfstaat verkündete Trump die Zusage der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), in den nächsten zehn Jahren 1,4 Billionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten zu investieren.
Following a meeting with @POTUS and the UAE National Security Advisor, the UAE committed to a 10-year, $1.4 TRILLION investment in the U.S. economy in:
✅ AI Infrastructure
✅ Semiconductors
✅ Energy
✅ American ManufacturingMAKE AMERICA WEALTHY AGAIN! 💰🇺🇸 pic.twitter.com/DtY4uQI080
— The White House (@WhiteHouse) March 21, 2025
Ein Schwerpunkt liege dabei im Ausbau bestehender Investitionen, dazu kommen neue Engagements in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Halbleiter, Energie und Produktionsunternehmen.
Emirate und USA wollen Entwicklung der KI voranbringen
Zu den Hauptakteuren in diesem Zusammenhang werden US-Unternehmen wie Nvidia und xAI gehören. Sie werden mit den in Abu Dhabi ansässigen Niederlassungen von MGX, BlackRock, Microsoft und Global Infrastructure Partners zusammenwirken. Allein diese Partnerschaften sollen bis zu 100 Milliarden US-Dollar an Gesamtinvestitionen mobilisieren.
Mit dem Geld will man „den Ausbau von Rechenzentren und Energieinfrastrukturen der nächsten Generation“ ermöglichen. Auf diese Weise will man die USA dabei unterstützen, ihre weltweite Führungsrolle im Bereich der KI zu erhalten. Für eine Investition in Höhe von 25 Milliarden US-Dollar werden sich der Investmentfonds ADQ und Energy Capital Partners aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammenschließen.
Neben KI sind auch digitale Währungen ein Bereich, in dem die Emirate hohes Interesse an der Zusammenarbeit mit den USA zeigen. Gemeinsam mit den USA will man in diesem Bereich Spitzentalente aus aller Welt rekrutieren. Die VAE streben zudem eine Transformation von einer ölbasierten zu einer technologiegetriebenen Wirtschaft an. Dabei kommt KI eine Schlüsselrolle zu. Die VAE haben in diesen Bereichen unter anderem bereits das Sprachmodell „Jais“ entwickelt.
LNG, Aluminium und Mineralien als weitere Schwerpunkte
XRG wird den Ausbau der Produktion und des Exports von LNG durch eine Investition in die Anlage Next Decade unterstützen. ADQ und Orion Ressource Partners gehen eine Bergbaupartnerschaft ein. In diesem Bereich soll eine Investition in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar die Versorgung mit kritischen Mineralien sichern.
Erstmals seit 35 Jahren ist in den USA eine Aluminiumhütte eröffnet worden. Investor wird in diesem Bereich die Emirates Global Aluminium. Die Produktion dieses Bereichs in den USA soll auf diese Weise verdoppelt werden.
Zu den Gesprächen war der Nationale Sicherheitsberater der Emirate, Scheich Tahnoun bin Zayed Al Nahyan, am Dienstag im Weißen Haus eingetroffen. In dessen Schlepptau reisten Führungskräfte mehrerer großer Staatsfonds und öffentlicher Unternehmen der VAE mit.
Waltz würdigt VAE als „starken und kritischen Partner“
Al Nayhan sprach zudem mit seinem US-Amtskollegen Michael Waltz über die Partnerschaft zwischen beiden Nationen. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, man wolle die „Grundlagen der Sicherheit und der regionalen und globalen Stabilität“ stärken und habe Wege dazu erörtert.
Die USA und die Emirate „arbeiten zusammen, um die aktuellen Herausforderungen anzugehen und Chancen für weitere Entwicklung und Wohlstand zu erschließen“. Waltz würdigte die VAE als „starken und kritischen Partner“ für die USA.
Strong and critical partner! 👊🇺🇸🇦🇪 https://t.co/3yZfiLBy0d
— Mike Waltz (@michaelgwaltz) March 20, 2025
Im Februar hatte Präsident Donald Trump ein Präsidenten-Memorandum zur Nationalen Sicherheit (NSPM) unterzeichnet. Darin hieß es, die USA sollten weltweit zum größten Ziel für Investitionen werden. Um bestimmte leidende Sektoren in den USA wiederzubeleben, die Wirtschaft zu stärken und gut bezahlte Jobs zu schaffen, wolle man ausländisches Kapital anziehen.
VAE seit Gründung ein enger Partner der USA
Die Vereinigten Arabischen Emirate sind seit der Erlangung ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1972 ein wichtiger Partner der USA. In Bereichen wie Sicherheit, Wirtschaft und Kultur sind die Beziehungen besonders eng. Die VAE beherbergen als ein zentraler Verbündeter der USA in der Golfregion drei bedeutende US-Militärstützpunkte.
Knapp 5.000 US-Soldaten sind in den Emiraten stationiert. Die Emirate haben sich ihrerseits mit Soldaten an US-Missionen in Somalia, Afghanistan und Libyen sowie an Luftschlägen gegen die Terrormiliz IS beteiligt.
Wirtschaftlich sind die VAE das wichtigste Exportziel der USA in der MENA-Region (Middle East and North Africa). Das bilaterale Handelsvolumen erreichte 2022 mehr als 20 Milliarden US-Dollar. Der Handelsüberschuss der USA – ein wichtiger Aspekt in Donald Trumps Sichtweise auf Handelsbeziehungen – betrug 13,9 Milliarden. Etwa 50.000 US-Amerikaner leben und arbeiten in den Emiraten. Vor allem Dubai ist ein wichtiges regionales Zentrum für US-amerikanische Unternehmen.
Emirate gehörten zu den ersten Partnern der Abraham-Abkommen
Auch im Bereich der Bildung ist die Zusammenarbeit eng. In den VAE bestehen zahlreiche englischsprachige Schulen mit US-amerikanischen Trägern. Im Gegenzug studieren etwa 1.000 Bürger der Emirate in den USA. Für Irritationen sorgte 2021 der Versuch des chinesischen KP-Regimes, in Abu Dhabi eine geheime Militäreinrichtung zu schaffen. Infolge einer Intervention aus Washington wurde das Projekt gestoppt.
Die Emirate sind auch ein wichtiger diplomatischer Partner der USA, wenn es um die Normalisierung der Beziehungen arabischer Länder zu Israel geht. Gemeinsam mit Bahrain gehörten die VAE zu den ersten Staaten, die am 15. September 2020 ihre Beziehungen mit dem jüdischen Staat normalisierten. Die Abraham-Abkommen gehörten zu den wichtigsten außenpolitischen Erfolgen der ersten Amtszeit Donald Trumps.
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