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Zwei Drittel der Bundesbürger impfen? – Ein Blick auf die Impfstoffe

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Ein Mediziner an der Uni Köln geht davon aus, dass es rund tausend Arbeitstage - also vier Jahre - dauern würde, rund 60 Millionen Menschen in Deutschland zu impfen.

Foto: Friso Gentsch/dpa/dpa

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Lesedauer: 4 Min.

Gesundheitsminister Jens Spahn spricht bis Ende des Sommers 2021 von zwei Dritteln der Bundesbürger, die geimpft sein sollten. Neben der Frage nach denjenigen, die sich impfen lassen wollen, gibt es noch ein ganz anderes Problem: Wie viel Impfstoff gibt es derzeit überhaupt?
Deutschland hat sich bis zu 100 Millionen Impfdosen von BioNTech/Pfizer gesichert. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums gibt es bis Ende Januar 2021 sieben Millionen Impfdosen. Da jeweils zwei Impfdosen für eine Person gedacht sind, hält sich die Menge der Geimpften in überschaubaren Zahlen.
Bei rund 60 Millionen zu impfenden Menschen und 3,5 Millionen Menschen, die man zunächst monatlich impfen könnte, wäre dieses Ziel binnen 16 Monaten erreicht – also bis einschließlich April 2022.

Ein Blick auf die Impfstoffe

Die europäische Arzneimittelagentur (EMA) berät nach eigenen Angaben nun schon am kommenden Montag über eine Zulassung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer. Das Treffen sei vom 29. auf den 21. Dezember vorgezogen worden, teilte die EMA am Dienstag mit. Dann solle, wenn möglich, auch schon eine Entscheidung getroffen werden.
Die EMA erklärte, sie habe von dem Unternehmen am Montag „zusätzliche Daten“ erhalten, die der zuständige Ausschuss für Humanarzneimittel angefragt habe. Daher sei für den 21. Dezember nun ein außerordentliches Treffen des Ausschusses angesetzt worden. Die Zulassungsbehörde war zuvor immer stärker unter Druck geraten, schnell über eine Zulassung zu entscheiden.
Weitere Rahmenverträge für Impfstoffe, die mit der EU abgestimmt sind, gibt es aktuell mit den Herstellern AstraZeneca, Pfizer, Moderna, Johnson&Johnson, Sanofi/GSK und CureVac.
Ob AstraZeneca in Europa zugelassen wird, ist fraglich. Sanofi und GSK (GlaxoSmithKline) konnten bislang keine Schutzwirkung nachweisen und fielen in einer klinischen Studie durch. CureVac beginnt gerade die dritte Phase der Impfstofftestung. Johnson&Johnson ist eine US-amerikanische Entwicklung, die nach einem ersten Desaster eine zweite klinische Phase-3-Testung begonnen hat.
Der Impfstoff Moderna wird eher in den USA verkauft, da er mit dem US-Programm „Warpspeed“ finanziert wurde. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff als sicher und wirksam eingestuft.
In einer am Dienstag vorgelegten Analyse bescheinigt die Behörde dem Impfstoff-Kandidaten ein „positives Sicherheitsprofil“. Daten von rund 30.350 Teilnehmern klinischer Studien hätten „keine besonderen Sicherheitsbedenken“ ergeben, die einer Notfallzulassung entgegenstehen würden.
Der Impfstoff sei zudem „hoch wirksam“, um ein Ausbrechen der durch das Coronavirus verursachten Lungenerkrankung Covid-19 zu verhindern, schreibt die FDA. Die Arzneimittelbehörde bestätigt eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent.
Ob der russische Impfstoff Sputnik-V in Deutschland zum Zuge kommen wird, ist ebenso ungewiss. Ein weiterer Impfstoff mit dem Namen Sinopharm ist aus China bekannt. Die EU plant keinen Einkauf russischer und chinesischer Impfstoffe.

Chinesischer Pharmakonzern bestellt 100 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffs

Der chinesische Pharmakonzern Fosun Pharma hat 100 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer bestellt. Die Hälfte davon solle bis Ende des Jahres geliefert werden, teilte Fosun Pharma am Mittwoch mit. Die Vereinbarung hat ein Volumen von 250 Millionen Euro.
Eine erste Tranche von 125 Millionen Euro wird den Angaben zufolge bei Lieferung der ersten 50 Millionen Dosen fällig, die zweite Rate solle überwiesen werden, sobald die chinesischen Behörden grünes Licht geben für den Impfstoff.
(Mit Material von dts/afp)

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