Bahn verzichtet auf gedruckte Fahrpläne – Scharfe Kritik von Verbänden
Die Ankündigung der Deutschen Bahn, auf gedruckte Fahrpläne an Bahnhöfen verzichten zu wollen, stößt bei Sozial- und Fahrgastverbänden auf scharfe Kritik.
„Die geplante Abschaffung von analogen Aushängen, auch wenn es bisher nur die Ankunftspläne betrifft, verschärft das Gefühl des Abgehängtseins, insbesondere bei allen, die nicht durchgängig digital unterwegs sind – Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderungen oder arme Menschen“, sagte Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Rückschritt für Barrierefreiheit und im gesellschaftlichen Zusammenhalt
Diese Entwicklung sei nicht nur ein Rückschritt für die Barrierefreiheit, sondern auch eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, warnte sie. „Ohne Not werden Menschen von wichtigen Informationen ausgeschlossen.“
Digitale Alternativen seien zudem oft unzuverlässig oder auch unzugänglich, beklagt Bentele. „Barrierefreiheit für jeden Einzelnen und jede Einzelne sieht anders aus.“
Auch der Fahrgastverband Pro Bahn plädiert für das Beibehalten der gedruckten Fahrpläne. „Wir sind der Meinung, die gedruckten Fahrpläne könnten ruhig noch weiter aushängen“, sagte der Bundesvorsitzende Detlef Neuß dem RND.
„Auf den Zugzielanzeigen gibt es zwar mehr Infos als früher, und es lässt sich auf Veränderungen sowie Störungen besser reagieren als auf gedruckte Pläne. Trotzdem nutzen viele Leute die Anzeigen nicht, sondern orientieren sich lieber in Ruhe an den Plänen.“ (dts/red)
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