Advent in Wien
Die Stadt schimmert im milden Glanz der Kerzen, die Luft duftet nach Lebkuchen, Glühwein und Weihnachtsgebäck. Straßen und Geschäfte sind festlich geschmückt und Weihnachtsmärkte verzaubern ihre großen und kleinen Besucher. Alle Jahre wieder.
Warten auf Weihnachten.
Im Advent, der Zeit des hoffnungsvollen Wartens auf das Weihnachtsfest, präsentiert sich Wien von seiner romantischsten Seite. In der Innenstadt überspannt ein Sternenhimmel aus prachtvollen Lichtergirlanden Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt. Eine fantasievolle Weihnachtsbeleuchtung aus tausenden Lämpchen verwandelt große Einkaufsstraßen wie Mariahilfer Straße und Landstraßer Hauptstraße in ein einziges vorweihnachtliches Lichtermeer. Viele Geschäftsportale sind mit Tannenreisig und bunten Seidenschleifen geschmückt, in den Einkaufsgalerien erklingt sanfte Weihnachtsmusik und in den Straßen lenken süß betörende Duftspuren die Schritte zu den zahlreichen Punschhütten.
In den Wiener Wohnungen werden nach und nach die Kerzen des reisiggebundenen Adventkranzes entzündet: an jedem der vier Sonntage vor dem Weihnachtsfest eine mehr. An den langen Abenden erzählt man einander Geschichten, singt Adventslieder und bastelt Weihnachtssterne. Dazu wird vom Kletzenbrot genascht oder vom Teller, auf dem sich Mandarinen, Nüsse und getrocknete Feigen häufen.
Wiener Adventszauber und Christkindlmärkte
Die Wiener Christkindlmärkte verzaubern Kleine wie auch Große, schenken ihnen glänzende Augen und rote Wangen und entführen sie in eine Welt aus Zimtduft und glänzenden Glaskugeln, aus Holzpferdchen und zartem Glockenspiel.
Der Adventszauber auf dem Wiener Rathausplatz verwandelt den Park vor dem festlich beleuchteten Rathaus in ein Märchenreich für Kinder, wo goldene Blätter, leuchtende Herzen, Riesenbonbons und glitzernde Sterne auf den Bäumen wachsen. Die Kleinen fahren mit dem Altwiener Ringelspiel und der Mini-Eisenbahn, besuchen das traditionelle Ponyreiten und den Weihnachtsmarkt der Tiere in einer stimmungsvollen winterlichen Kleinstadt. Und backen in Christkindls Werkstatt im Rathaus eifrig süße Weihnachtskekse oder basteln Geschenke. Auch für die Erwachsenen wird’s nicht langweilig: Sie können auf Wiens größtem Christkindlmarkt an dutzenden Buden Schönes zum Schenken finden und Köstliches verkosten.
Beim Christkindlmarkt auf dem Spittelberg, einem revitalisierten Biedermeier-Viertel mit engen Gässchen, reiht sich ein Verkaufsstand an den anderen. Hier kann man zwischen edlem Kunsthandwerk, Keramikwaren, mundgeblasenem Glas, Teppichen, Batiken und Seidenmalerei flanieren und gar ein Schmuckstück aus Silber, Email oder Messing erweben. Weiter zum Kunstmarkt im Heiligenkreuzerhof, zum Kunsthandwerksmarkt vor der Karlskirche, zum Weihnachtsdorf auf dem Uni-Campus oder zum Altwiener Christkindlmarkt auf der Freyung. Vor der Kulisse prachtvoller Palais stehen die traditionell geschmückten Buden um den berühmten Austria-Brunnen. Bei flackerndem Kerzenlicht und umhüllt vom Duft der Lebkuchen und Bratäpfel, der Aromen von Honig und Punsch hat man die Qual der Wahl zwischen handbemalten Christbaumkerzen, Holzspielzeug und geflochtenen Korbwaren.
Weihnachtskarpfen, Weihnachtsgans und Christstollen
Was das weihnachtliche Festessen betrifft, ist Wien zweigeteilt: Die eine Hälfte schwört auf den Weihnachtskarpfen, die andere auf die Weihnachtsgans. Einigkeit herrscht hingegen beim Teller mit der Weihnachtsbäckerei: Vanillekipferl dürfen ebenso wenig fehlen wie Anisbögen, Windbäckerei, Zimtsterne und Christstollen.
Gläubige gehen spät am Abend, oft erst um Mitternacht, in die Kirche, um in der Christmette die Geburt Jesu in einem lichtvollen Gottesdienst zu feiern. Von diesem Zeitpunkt an sind in vielen Kirchen Krippen aufgestellt, die in kleinen Figuren die Geburt Christi im Stall von Bethlehem darstellen: mit Jesukind, Josef und Maria, Esel, Kuh und den Heiligen Drei Königen. Die Krippe hat in Österreich eine lange Tradition, auch eine verbotene: Kaiser Josef II. hatte einst das Aufstellen der Weihnachtskrippen in den Kirchen untersagt, was dazu führte, dass Krippen vermehrt in Wohnungen gebräuchlich wurden. Inzwischen ist das kaiserliche Dekret vergessen und viele Kirchen zeigen ihre liebevoll gearbeiteten Krippen. Die schönsten sind in der Krypta der Peterskirche zu sehen.
Auf den Heiligen Abend folgen zwei Feiertage, der Christtag, an dem die Familie meist unter sich bleibt und mittags ein festliches Essen genießt, und der Stefanitag, der traditionellerweise für Familienbesuche genützt wird. Dann kommen ein paar Arbeits- oder Ruhetage. Knapp vor dem Jahreswechsel aber wird es in Wien wieder turbulent, wenn Tausende in der Silvesternacht auf dem Silvesterpfad zu den Klängen der Pummerin, der herrlichen, alten, sonoren Glocke im Stephansdom, dem neuen Jahr entgegenjubeln.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion