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Forschung: Cholesterinsenkende Medikamente können den Beginn der Parkinson-Krankheit beschleunigen

Eine aktuelle Studie von Forschern des Penn-State-College-of-Medicine hat neue Erkenntnisse über Nebenwirkungen von cholesterinsenkenden Medikamenten (Statinen) vorgestellt. Die Verwendung von Statinen kann bei Personen, die gefährdet sind an Parkinson zu erkranken, diese Krankheit fördern und zum Ausbruch bringen.

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Medikamente.

Foto: Matthias Hiekel/Symbolbild/Archiv/dpa

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Lesedauer: 5 Min.

Viele Menschen müssen in Deutschland Statine einnehmen, um ihren erhöhten Cholesterinspiegel zu senken. Andere Namen für diese Arzneimittelgruppe sind HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren) oder Cholesterinsynthese-Enzymhemmer (CSE-Hemmer). Statine sind verschreibungspflichtig. Statine werden bei Patienten mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verwendet, doch es ist noch nicht wirklich erforscht, welche Auswirkungen sie auf das Gehirn haben.
Cholesterin-Medikamente verursachen schnelles Altern, Hirnschäden und Diabetes. Die Leberwerte können unter einer Behandlung mit Statinen ansteigen. Statine können auch zu erhöhten Zuckerwerten führen und damit das Risiko erhöhen, an Diabetes zu erkranken. Mit ausreichend Bewegung und dem Abbau überflüssiger Pfunde lässt sich dieser Nebenwirkung zumindest teilweise entgegenwirken.

Vergleichende Studie zeigt Verbindung von fettlöslichen Cholesterinsenkern mit Entstehung von Parkinson

Eine aktuelle Studie von Forschern aus der Penn State College of Medicine hat jetzt eine beunruhigende Tatsache über diese Medikamente vorgestellt: Die Verwendung von Statinen kann bei Personen, die gefährdet sind an Parkinson zu erkranken, diese Krankheit fördern und zum Ausbruch bringen.
Für ihre Studie haben die Forscher Daten aus einer Datenbank von Versicherungsansprüchen untersucht. Von den 50 Millionen Menschen, die in der Datenbank registriert sind, konnten sie 22.000 Menschen mit Parkinson-Krankheit identifizieren. Sie untersuchten dann konkret 2.322 Personen, die vor kurzem mit Parkinson diagnostiziert wurden. Die Parkinson-Patienten wurden dann jeweils mit einer anderen Person aus der Datenbank verglichen, die nicht unter Parkinson litt. Zusätzlich konnten die Forscher feststellen, wer alles Statine genommen hatte, und die Zeitspanne ausrechnen, bevor die Symptome der Krankheit sich zeigten. Die Ergebnisse veranschaulichen eine definitive Verbindung zwischen der Parkinson-Krankheit und einem cholesterinsenkenden Mittel, das die Statine aufwies.
In ihrer Studie stellten die Forscher weiterhin fest, dass das Risiko einer Parkinsonerkrankung zu Beginn der Statin-Behandlung am größten war. Genau innerhalb eines Zeitraums von 2,5 Jahren von Beginn der Therapie an. Insbesondere wenn es sich um lipophile Statine handelte, Statine, die sich in Fett lösen können. Der Grund dafür liegt in der Fähigkeit von Statinen, in verschiedene Gewebe einzudringen. Im Vergleich zu hydrophilen oder wasserlöslichen Statinen können lipophile Statine in Zellen mit größerer Leichtigkeit eindringen. Sie können das Gehirn erreichen, während hydrophile Statine nicht ins Gewebe vordringen können. So ist es wahrscheinlich, dass die Anwesenheit von lipophilen Statinen die Gehirnzellen negativ beeinflussen und zu einer Verschlechterung von Krankheiten führen kann.
„Die Verwendung von Statinen wurde mit einem höheren – nicht niedrigeren – Parkinson-Risiko verbunden, und die Assoziation war noch erkennbarer für lipophile Statine, eine Beobachtung im Widerspruch zu der aktuellen Hypothese, dass diese Statine Nervenzellen schützen“, sagte Xuemei Huang, Professor für Neurologie. „Darüber hinaus war diese Assoziation am robustesten für die Verwendung von Statinen weniger als zweieinhalb Jahre, was darauf hindeutet, dass Statine den Beginn der Parkinson-Krankheit erleichtern können.“
Trotz ihrer Erkenntnisse sagen die Forscher, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind. Die Studie beinhaltete keine Patienten, die über 65 Jahre alt sind.

Was ist die Parkinson-Krankheit?

Parkinson ist eine chronische und progressive neurodegenerative Hirnstörung, die den gesamten Bewegungsapparat beeinflusst. Es tritt auf, wenn die Gehirnzellen einer Person oder die Neuronen ausfallen und nicht mehr in der Lage sind, richtige Mengen an Dopamin – Neurotransmitter, u.a. verantwortlich für die Bewegung – zu produzieren. Je weniger Dopamin eine Person in ihrem Körper produzieren kann, desto weniger kann sie ihre eigenen Bewegungen kontrollieren. Zittern, Probleme beim Gehen und langsame Bewegungen sind nur einige der Symptome der Parkinson-Krankheit, und die Symptome verschlechtern sich im Laufe der Zeit. Es gibt noch keine bekannte Heilung für die Parkinson-Krankheit, noch gibt es eine bestimmte Ursache, warum so viele Menschen daran erkranken. Man vermutet, dass alle chemischen Stoffe, die die Hirnwand passieren können, Parkinson wie auch Alzheimer auslösen können.
Das Beste, was für die Patienten getan werden kann, ist ihnen eine Vielzahl von Behandlungen anzubieten. Dies können Verschreibung von Medikamenten sein, um die Schwere der Symptome zu lindern, bis hin zu Behandlungsformen für diejenigen, die noch in der Lage sind, sich körperlich zu betätigen.
Der berühmteste Parkinson Patient war wohl Mohammed Ali, alias Casius Clay. Der berühmte Boxer musste unter anderen wegen seiner Parkinson-Krankheit den Boxsport aufgeben.
(Übersetzt und bearbeitet von Jacqueline Roussety)

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