3,8 Millionen Kinder haben psychisch kranke Eltern
Etwa 3,8 Millionen Kinder haben "im Verlaufe eines Jahres einen Elternteil mit einer psychischen Erkrankung". Diese Kinder haben ein zwei- bis zehnfach höheres Risiko, später selbst eine psychische Störung zu entwickeln.

Keine psychische Störung: Zum bundesweiten Vorlesetag liest die Köchin Cornelia Poletto den Kindern des Altonaer Kinderkrankenhauses in Hamburg etwas vor.
Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Die Bundesregierung geht einem „Spiegel“-Bericht zufolge davon aus, dass ein hoher Anteil von Kindern in Deutschland mit psychisch kranken Eltern aufwächst.
Wie der „Spiegel“ am Samstag unter Berufung auf Schätzungen des Bundesfamilienministeriums berichtete, haben in Deutschland etwa 3,8 Millionen Kinder „im Verlaufe eines Jahres einen Elternteil mit einer psychischen Erkrankung“. Dazu gehörten auch Kinder von Suchtkranken.
Das statistische Risiko, „im Laufe ihres Lebens selbst eine psychische Störung zu entwickeln“, werde für diese Kinder in unterschiedlichen Studien zweimal bis zehnmal so hoch angegeben wie bei Kindern aus gesunden Elternhäusern, heißt es demnach in einer Antwort des Familienministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion.
Linken-Gesundheitsexpertin Birgit Wöllert kritisierte die „systematische unterlassene Hilfeleistung gegenüber Millionen betroffener Kinder und ihrer Eltern“.
Laut „Spiegel“ soll der Bundestag noch vor dem Ende der Legislaturperiode die Einrichtung einer „zeitlich befristeten interdisziplinären Arbeitsgruppe“ zu dem Problem beschließen.
In einem fraktionsübergreifenden Antrag wird die Bundesregierung aufgefordert, eine Aufklärungskampagne zu starten, die „der Stigmatisierung psychisch Erkrankter entgegenwirkt“. (afp)
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