„Er war noch am Leben“: Arzt deckt Organraub an Lebenden in China auf

"Der Verwundete versuchte sich zu wehren, war aber zu schwach", sagte ein chinesischer Arzt vor einem Ausschuss in Irland. Enver Tohti ist einer der wenigen, die den Organraub in China aufdecken.
Epoch Times2. Januar 2018

China steht im Verdacht, im großen Stil Organraub zu betreiben. Es sind Gefangene, die als lebende Organbänke dienen. Bei den Menschen, die für ihre Organe getötet werden, handelt es sich aber nicht um zum Tode verurteilte Schwerverbrecher – wie Mörder und Ähnliches.

Zum großen Teil werden Glaubensgefangene für ihre Organe in China – auf Bestellung – getötet. Das haben Recherchen ergeben.

Im Juli 2017 hörte sich Irlands Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Handel und Verteidigung die Beweisführung über den Organraub in China an.

Unter anderen sagten der Menschenrechtsanwalt David Matas und David Kilgour, ehemaliger Abgeordneter und Staatssekretär, vor dem Komitee aus. Die beiden Männer wurden für den Friedensnobelpreis nominiert, weil sie die Ermittlungen zum Organraub in China durchgeführten.

Das Gremium listete eine Reihe von Empfehlungen auf: Darunter die Aufforderung an die irische Regierung, den sogenannten Organtourismus zu verbieten. Dieser ist ein profitables Geschäft in China. Unter den „Organtouristen“ befinden sich viele reiche Ausländer – aber auch Chinesen.

Um Organe auf Bestellung liefern zu können, braucht das Land eine große Menge an verfügbaren Organen. In China gibt es aber kein gut funktionierendes Organspende-Netzwerk. Aus Glaubensgründen spenden die Chinesen ihre Organe nicht.

Mehrere Länder verbieten Organtourismus

Deshalb stammt der Hauptteil dieser Organe von Gefangenen – meist von Gaubensgefangenen wie Falun Gong-Praktizierenden.

Falun Gong auch Falun Dafa genannt, ist eine traditionelle Meditationspraxis, deren Hauptgrundsätze „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ sind. Die kommunistische Partei Chinas (KPCh) startete 1999 eine brutale Verfolgung ihrer Anhänger, die bis heute andauert.

Hunderttausende von Praktizierenden befinden sich in dem riesigen Netzwerk von Arbeitslagern in ganz China. Sie sind zu jeder Zeit der Gefahr ausgesetzt unfreiwillig zu Organspendern zu werden – die Transplantationen enden meist mit dem Tod.

Der Organtourismus ist in Israel, Taiwan, Italien und Spanien bereits verboten.

Der Enthüllungsjournalist und Buchautor Ethan Gutmann sagte, diese Länder taten dies aus einem Gefühl von „Integrität“ und einer „historischen Weisheit“ heraus. Gutmann meint, dass nun ein kritischer Moment in einer besonderen Zeit sei. „Es ist Zeit zu handeln.“

https://m.youtube.com/watch?v=gaeyF4iHhTU

Ein Arzt erzählt das Unfassbare

Auch der Arzt Enver Tohti sprach vor dem Ausschuss in Irland. Er erzählte von Organentnahmen in China, an denen er beteiligt war. Er habe gedacht „seine Pflicht“ zu tun: „Den Feind des Staates zu eliminieren.“

Jedes Mal wenn er darüber spreche, erscheine es ihm „wie ein Geständnis“, sagte Tohti vor der Anhörung.

Der Arzt beschrieb auch, „wie man in der chinesischen Gesellschaft unter kommunistischer Herrschaft zum selbstgefälligen Sklaven wird.“ Man entwickle sich zum „voll programmierten Mitglied der Gesellschaft, bereit, die vor uns liegende Aufgabe ohne Fragen zu erfüllen.“

1995 hätten ihn zwei Chefchirurgen gebeten, ein Team für eine „große Operation“ zusammenzustellen – was er auch machte. Daraufhin wurden Tohti und sein Team in ein Krankenhaus gebracht. Ihnen wurde gesagt, sie sollten auf „die Schüsse“ warten.

„Nachdem wir die Schüsse hörten, stürmten wir in das Zimmer. Ein bewaffneter Offizier verwies uns auf die rechte Ecke, wo ich einen in zivil bekleideten Mann sah, der mit einer Schusswunde an seiner rechten Brust, auf dem Boden lag,“ sagte Tohti.

Er erzählte, die Chefchirurgen hätten ihm befohlen, die Leber und zwei Nieren des Angeschossenen zu extrahieren.

Der Mann war am Leben“, so Tohti. „Der Verwundete versuchte sich zu wehren, war aber zu schwach.“

In den meisten Ländern beträgt die Wartezeit für ein passendes Organ Monate, sogar Jahre. Nicht in China. Patienten mit genügend finanziellen Mitteln können in dem kommunistischen Land innerhalb weniger Tage oder Wochen mit einem passenden Organ versorgt werden.

Hohe Nachfrage nach Organen

Tohti beschrieb auch die herzlose Natur des Organhandels in China und verwies dabei auf Begriffe, die auf chinesischen Transplantations-Websites verwendet werden, wie „unbegrenzter Nachschub“ und „plane Deine Herztransplantation.“

Es ist nicht akzeptabel und ein Skandal, dass bei der Organtransplantation ein normales ‚kauf eins, bekomme zwei‘ Einkaufsmuster zu sehen ist“, beklagte der Arzt.

Tohti erwähnte auch die jüngsten Berichte über kostenlose nationale medizinische Untersuchungen in der Region Xinjiang zur „Verbesserung der Lebensqualität der Uiguren.“

„Wir vermuten, dass die KPC eine nationale Datenbank für den Organhandel aufbaut“, sagte er. Die Uiguren sind eine muslimische ethnische Minderheit, die ebenfalls Ziel der Verfolgung durch die KPCh ist. Berichten zufolge ist auch diese Volksgruppe in China gefährdet Opfer von Organentnahmen zu werden.

Ethan Gutmann und David Matas recherchierten das in China, zwischen „60.000 Transplantaten und 100.000 Transplantationen pro Jahr“ abgehalten werden. Ihre Recherchen fasten sie in einen fast 700-seitigen Report zusammen.

Quelle: ‘He Was Still Alive’: Doctor Explains Forced Organ Harvesting of Falun Gong Practitioners‘



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion