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Schnellabschuss möglich

Umweltministerin Lemke stellt Vorschläge zum Umgang mit Wölfen vor

Was tun, wenn ein Wolf Nutztiere gerissen hat? Nach dem Willen von Bundesumweltministerin Steffi Lemke sollen künftig Wölfe in der Nähe von Rissstellen ohne vorherige DNA-Analyse erschossen werden dürfen.

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Der Wolf ist naturschutzrechtlich streng geschützt.

Foto: Julian Stratenschulte/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat am Donnerstag ihre Vorschläge vorgestellt, wie Wölfe nach Rissen von Weidetieren schneller geschossen werden können. Künftig soll 21 Tage lang auf einen Wolf geschossen werden dürfen, der sich im Umkreis von tausend Metern von einer Rissstelle aufhält. Anders als bisher müsse dafür nicht das Ergebnis einer DNA-Analyse abgewartet werden, erklärte Lemke in Berlin.
Eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss könne von den Behörden erteilt werden, nachdem ein Wolf zumutbare Herdenschutzmaßnahmen in zuvor festgelegten Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen überwunden und Weidetiere gerissen habe. Dieser Vorschlag sei schnell in der Praxis umsetzbar, warb Lemke. Sie will zudem Musterbescheide einführen, die den Verwaltungsaufwand der Bundesländer bei Abschussgenehmigungen reduzieren.
Lemke will ihre Vorschläge nun mit den Bundesländern beraten und auf einer Umweltministerkonferenz Ende November beschließen. „Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland hat zu Konflikten und Herausforderungen geführt“, sagte die Umweltministerin. Für Weidetierhalter sei es ein schwerer Verlust, wenn Tiere nach einem Wolfsriss verendet auf der Weide liegen, „nicht nur wirtschaftlich, sondern auch emotional“. Diese Sorgen und Probleme nehme sie ernst.
Landwirte in Deutschland klagen über zunehmende Schäden durch Wolfsrudel. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr mehr als 4.000 Weidetiere durch Wolfsangriffe verletzt oder getötet oder wurden anschließend vermisst.
(afp/red)

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