Umweltbundesamt: Einsatz von Heizpilzen in Gastronomie vertretbar
Wegen der Corona-Pandemie erhebt der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner, keine Einwände gegen einen vorübergehenden Betrieb elektrischer Heizstrahler in der Gastronomie. „Für eine Übergangszeit – etwa bis es einen Corona-Impfstoff für die breite Bevölkerung gibt – ist der Einsatz von Heizpilzen vertretbar“, sagte Messner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
Man müsse abwägen: „Gehen wir in die Lokale und vergrößern das Risiko einer Ansteckung? Oder bleiben wir länger draußen, als wir das normalerweise könnten, und nehmen die elektrischen Heizstrahler?“ Grundsätzlich sehe das Umweltbundesamt solche Heizpilze allerdings kritisch, so Messner.
Heizpilz verursacht in acht Stunden Betrieb CO2, wie ein Benzinauto auf 145 Kilometern
„Ein handelsüblicher Heizpilz verursacht in acht Stunden Betrieb dieselbe Menge CO2 wie ein Benzinauto auf einer Strecke von 145 Kilometern. Daher sollten wir uns grundsätzlich aus dieser Technologie verabschieden.“ Sorge bereite ihm, „wenn Gastronomen jetzt massenweise Heizstrahler kaufen, die noch zehn Jahre genutzt werden – obwohl die Pandemie längst vorbei ist“.
Der UBA-Präsident nahm die Ergebnisse einer Studie seiner Behörde über die Nachhaltigkeit der weltweiten Programme zum wirtschaftlichen Wiederaufbau vorweg, die kommende Woche veröffentlicht werden soll. Das Ergebnis, das sich aus 120 Berichten nationaler und internationaler Institutionen ableiten lasse, sei „ermutigend“, sagte Messner.
UBA-Chef: „In Schweden sind es 100 Euro pro Tone CO2 und die Wirtschaft steht noch“
„Der Klimaschutz steht fast überall im Zentrum der Wiederaufbauprogramme. Das Leitbild nachhaltiger Modernisierung wird mittlerweile akzeptiert.“ Messner nannte die Coronakrise eine „unglaubliche Chance“. Europa investiere zusätzlich 750 Milliarden Euro in die Wirtschaft. „Wenn wir das in Zukunftsinvestitionen stecken, können wir in der Krise den Übergang zur Klimaverträglichkeit beschleunigen: erneuerbare Energien voranbringen, Ladeinfrastrukturen für Elektromobilität ausbauen, Gebäude sanieren, Wasserstoffwirtschaft aufbauen“, sagte er.
Corona könne zum „Sprungbrett“ werden für mehr Klimaschutz und Beschäftigung. Der Präsident des Umweltbundesamts kritisierte allerdings den von der Bundesregierung beschlossenen Einstiegspreis für emittiertes CO2 von 25 Euro pro Tonne als zu gering. „Da ist noch Luft nach oben. In Schweden sind es 100 Euro – und siehe da: Die Wirtschaft steht noch.“
Messner: Autoindustrie ist inzwischen klar, dass sie aus den fossilen Energien raus müsse
Man könne Klimaschutz und Wohlstand auch in Deutschland zusammenbringen. Der Autoindustrie sei inzwischen klar, dass sie aus den fossilen Energien raus müsse. „VW-Chef Herbert Diess hat sich kürzlich für einen Preis von 60 Euro pro Tonne CO2 ausgesprochen – weil das die Elektromobilität nach vorne bringt.“ (dts)
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