Woods und Mickelson – Ende der Ryder-Cup-Ära deutet sich an

Die favorisierten US-Golfstars enttäuschten beim Kontinentalvergleich in Paris auf ganzer Linie. Allen voran die Routiniers Tiger Woods und Phil Mickelson. Die Ryder-Cup-Ära der beiden amerikanischen Idole neigt sich dem Ende entgegen.
Titelbild
Tiger Woods (r) war bei der abschließenden Pressekonferenz nach der Ryder-Cup-Niederlage müde.Foto: Alastair Grant/AP/dpa
Epoch Times1. Oktober 2018

Tiger Woods sah fertig aus. Müde und zerknirscht. Bei der abschließenden Pressekonferenz im Le Golf National konnte der Superstar aus den USA die Augen fast nicht mehr offenhalten. Die Anstrengungen der letzten Wochen haben den 42-Jährigen ausgelaugt, ihm den Stecker gezogen.

Routinier Phil Mickelson wirkte ein paar Stühle weiter auch nicht viel frischer. Amerikas Golf-Idole waren beim 42. Ryder Cup die Symbolfiguren der bitteren 10,5:17,5-Pleite des favorisierten US-Teams gegen die Europäer.

0:6 lautete die Match-Bilanz der beiden Stars in den drei Tagen von Paris. Vier Niederlagen für Woods, zwei für Mickelson. US-Kapitän Jim Furyk hatte die beiden Routinier erst nachträglich per Wildcard ins Team geholt. Für die Nominierung von Mickelson gab es im Vorfeld schon leise Kritik, die jetzt in den US-Medien lauter wird. Und am Ende war es Mickelson, der am Sonntag auf der 16. Spielbahn im Le Golf National seinen Ball im Wasser versenkte und damit den Europäern den entscheidenden Punkt zum Sieg schenkte.

Nach der herben Niederlage von Paris deutet sich vor allem für den 48-Jährigen aus San Diego das Ende einer langen Ära im Ryder Cup an. In zwei Jahren findet der wichtigste Team-Event im Golfsport auf dem Whistling Straits Golf Course im US-Bundesstaat Wisconsin statt. Mickelson ist dann 50, Woods auch schon 44.

„Dies könnte, realistisch gesehen, mein letzter Ryder Cup gewesen sein“, erklärte Mickelson, der in Paris zum zwölften Mal für die USA im Kontinentalvergleich antrat – so oft wie kein anderer Spieler in der 91-jährigen Geschichte des Ryder Cups. Dennoch sei er „motiviert“ und will „hart arbeiten“, um es auch 2020 in die US-Auswahl zu schaffen. So wolle sich der fünfmalige Major-Sieger nicht vom Ryder Cup verabschieden. Doch dass er in zwei Jahren erneut als Spieler im US-Team abschlägt, bezweifeln viele Experten.

Auch für Superstar Tiger Woods war der Ryder Cup in Paris ein Desaster. In vier Einsätzen konnte der 14-malige Major-Sieger nicht einen einzigen Punkt für die Amerikaner beisteuern. „Das ist sehr enttäuschend“, gestand Woods ein. „Einen Ryder Cup auf diese Weise zu beenden, das fühlt sich für mich persönlich nicht sehr gut an. Ich habe meinen Teamkollegen nicht dabei geholfen, Punkte zu sammeln.“

Noch vor einer Woche hatte er in Atlanta sein Comeback nach langer Verletzungspause und privaten Probleme mit dem 80. Sieg auf der PGA-Tour gekrönt. „Für mich war es eine Menge Golf in einer kurze Zeit. Ich habe jetzt ein besseres Verständnis dafür, wie mein Training für nächstes Jahr aussehen muss, damit ich die ganze Saison überstehen kann“.

In sieben Wochen, am 23. November, sehen sich Woods und Mickelson auf dem Shadow Creek Golf Course in der US-Spielerstadt Las Vegas wieder. Die früher erbitterten Konkurrenten spielen dann bei einem Showmatch um die enorme Summe von neun Millionen Dollar. Der Sieger des Mann-gegen-Mann-Duells bekommt alles. Das Match wird live im US-Fernsehen übertragen: Mikrofone am Körper, Trashtalk inklusive – die ganz große Show eben. Vielleicht ist dieses Format ja in absehbarer Zeit die Zukunft für die beiden Altstars. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion