…und nun trommelt er nicht mehr – „Manolo“, der Trommler vom Bökelberg

Titelbild
Der belgische Fussballer Peter van Houdt von Mönchengladbach mit "Manolo" am 16. März 2002. Millionen Fußballfans und Fernsehzuschauern war Manolo über Jahrzehnte als begeisterter Trommler vom Gladbacher Bökelberg bekannt. (AP Photo/Martin Meissner)
Von 1. Mai 2008

Seit den äußerst erfolgreichen 70er Jahren der Borussia gab Manolo auf dem zur Legende gewordenem Bökelberg von Mönchengladbach mit seiner Trommel den Takt für die Fans vor. Er hatte erheblichen Anteil an der guten Stimmung unter den Borussenfans und zurückblickend ist er selbst zu einem Bestandteil vom „Mythos Bökelberg“ geworden.

„Manolo“, mit bürgerlichem Namen Ethem Özenrenler, starb am Mittwoch nach langer schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren. Er kam 1968 nach Deutschland und seit den 70ern war er durch sein Trommeln in der ganzen Bundesliga bekannt. Sein Platz war in der Nordkurve genau vor Block 16 wo man extra für ihn einen kleinen Sitz auf dem Zaun befestigt hatte. Manchmal, wenn ihm die Stimmung am altehrwürdigen Bökelberg nicht gut genug war, kletterte er von seinem Stühlchen herunter und ging während des Spieles hinüber zur Tribüne und animierte die Fans auf den Sitzplätzen mit seinem „Vortrommeln“ zu rhytmischem Klatschen. Etliche Male gab er solange keine Ruhe bis die ganze Tribüne mitklatschte, was nicht selten die gegnerischen Trainer auf der Trainerbank vor der Tribüne in Rage brachte.

Manolo sagte : „Ich trommle so wie Weisweiler gedacht hatte – wenn wir zurück lagen, mussten wir angreifen; nach vorne; alles nach vorne.“

Ende der 90er wurde Manolo sehr krank und man sah ihn nur noch selten im Stadion Seine Zuckerkrankheit wurde von einer schleichenden Demenz begleitet. 2003 brachte Borussia Mönchengladbach und das Fanprojekt zusammen eine fünfstellige Summe auf um Manolo im Kampf gegen seine Krankheiten zu unterstützen.

Auch die Kosten zur Überführung Manolos in seinen Geburtsort in der Türkei werden von der Borussia übernommen.

Eines seiner letzten Spiele, das er live bei seiner Borussia miterleben konnte, war 2005 das Abschiedsspiel von Uwe Kamps. Nun trommelt er nicht mehr und die Bundesliga hat ein Unikat verloren. Ethem „Manolo“ Özenrenler wurde an einem 1. August geboren – jener Tag an dem auch seine Borussia gegründet wurde.



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