Schalker Verunsicherung – «Dort hingehen, wo es weh tut»

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Die Schalker hinken ihren Saisonzielen hinterher.Foto: Boris Roessler/dpa
Epoch Times1. März 2016
Der Unmut der Fans wächst. Die Mannschaft wirkt verunsichert. Das verwundert niemanden, droht der FC Schalke 04 doch seine Saisonziele zu verfehlen.

Der Status quo spricht für diese These: Nach 23 Bundesligaspieltagen liegen die Fußballprofis aus Gelsenkirchen als Tabellensiebter hinter ihren Ansprüchen.

Das Aus im DFB-Pokal beim 0:2 in Runde zwei gegen Borussia Mönchengladbach und der vorzeitige Knockout in der Europa League gegen Schachtjor Donezk mit dem 0:0 von Lwiw und dem peinlichen 0:3 zu Hause gegen die Ukrainer besagen: Es läuft nicht rund.

Dabei sah es zwischendurch doch so gut aus. Vom vierten bis zum siebten Durchgang gelangen dem Team von Trainer André Breitenreiter gegen Mainz, in Stuttgart, gegen Frankfurt und beim Hamburger SV vier Siege in Serie, nach denen Schalke mit nur einem Zähler Rückstand auf den Revier-Konkurrenten Borussia Dortmund Dritter war.

Sie verloren indes dieses anfangs so wohltuende Gleichmaß; sicherlich auch, weil es viele Ausfälle gab. Talente wie Leroy Sané, Max Meyer oder Leon Goretzka wirkten und wirken mehr und mehr überspielt. Ergo forderte Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting schon vor dem Hinspiel gegen Schachtjor, endlich „ein bisschen konstanter zu werden“.

Daraus wurde zuletzt nicht viel. Seit dem 3:0 gegen Pokalsieger Wolfsburg am 6. Februar gab es in der Liga keinen Sieg mehr: 1:2 in Mainz, 1:1 gegen Stuttgart, am Sonntag dann das 0:0 bei Eintracht Frankfurt in einer Partie, nach der selbst Breitenreiter einräumte, sie sei für die Zuschauer sicherlich nicht schön und attraktiv gewesen. Immerhin hätte seine Mannschaft bei den Hessen „über 90 Minuten geackert und Gas gegeben“.

War das zu wenig? Zumindest Roman Neustädter bejaht das ansatzweise. Vor dem Aufeinandertreffen an diesem Mittwoch (20.00 Uhr/Sky) mit dem HSV plädiert der defensive Mittelfeldmann für mehr Engagement und Leidenschaft: „Wir müssen wieder dort hingehen, wo es wehtut.“ Aktuell bleibt dem 28-Jährigen und seinen Mitstreitern wohl nur eines übrig: „Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel.“

Torjäger Klaas-Jan Huntelaar, der 2015/16 erst sechs Ligatreffer erzielt hat, versucht sich als Mutmacher. Schalke sei weiter oben dabei und könne gegen Hamburg nachlegen. In der Tat ist der Punkteabstand zu Rang drei derart klein, dass die Schalker mit einem Sieg gegen den HSV wieder einen Schritt Richtung Europacup machen können.

Allzuviel verändert hat sich bei der generellen Betrachtung des Schalker Werdegangs gleichwohl nicht. Vor einem Jahr, damals noch mit Chefcoach Roberto Di Matteo, wies S04 als Fünfter nach dem 23. Spieltag mit 35 Zählern die exakt gleiche Punktzahl wie jetzt auf.

Was anders ist als noch zu Breitenreiters Anfangsphase bei den Königsblauen: Der Fußball, den die Auswahl des 42-Jährigen momentan bietet, ist nicht dazu angetan, die Fans zu begeistern. Die Pfiffe beim 0:3 gegen Donezk waren unüberhörbar laut – und machten die psychische Verfassung der Schalker Profis nicht besser: „Das ist eine Sache, die steckt in den Köpfen fest“, hielt Breitenreiter nach dem torlosen Remis von Frankfurt fest.

(dpa)

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