Rundumschlag von Hörmann: «Das ist nicht unsere Vision»

Titelbild
Der Präsident des DOSB, Alfons Hörmann, spricht während der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes.Foto: Peter Steffen/dpa
Epoch Times5. Dezember 2015
DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes am Samstag in Hannover mit einem sportpolitischen Rundumschlag eröffnet.

„Es war kein normales Sportjahr wie viele zuvor“, sagte er sechs Tage nach dem Scheitern der Hamburger Olympia-Bewerbung und zu den Skandalen in großen Sportverbänden.

Besonders attackierte Hörmann den Fußball-Weltverband FIFA und seinen suspendierten Präsidenten Joseph Blatter. „Es ist nur noch inakzeptabel, was in dieser Organisation läuft“, erklärte er. „Alleine diese Person und Organisation haben viel Kredit und viel Rückenwind versaut.“ Nach den jüngsten Ereignissen am FIFA-Sitz Zürich „trauen wir uns selbst kaum noch, uns zu outen, dass wir Sportfunktionäre sind. Das kann nicht unsere Zukunft sein.“

Enttäuscht zeigte er sich auch über Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der am Abend des Olympia-Aus in Hamburg sagte, der Sport müsse liebenswürdiger werden. „Das klingt in der Adventszeit gut und sympathisch“, stellte Hörmann ironisch fest und kritisierte: Sei es denn liebenswürdig, dass ein Drittel der Schulsportstunden entfallen oder das Bestehen des Schulwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ vor Monaten am seidenen Faden hing. „Das verstehen wir nicht unter Liebenswürdigkeit.“

Kein Verständnis hatte er auch dafür, dass auf der Webseite des staatlich geförderten Bundesinstituts für Sportwissenschaften der Vorschlag gemacht wurde, ein „Bundesamt für Sport“ unter Regie des Bundesinnenministeriums zu schaffen. „Ich sage für den Sport: Das ist nicht unsere Vision. Erspart uns eine solche Entwicklung zurück in die vergangenen Jahrhunderte.“

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion