Mit Lendl auf der Tribüne – Murray ist Favorit

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Andy Murray trifft im Halbfinale auf Tomas Berdych.Foto:  Hannah Mckay/dpa
Epoch Times7. Juli 2016
Wenn Andy Murray auf dem Platz steht, sitzt sein Trainer Ivan Lendl meist emotionslos auf der Tribüne. Er wirkt fast etwas teilnahmslos, manchmal etwas brummig.

„Allein seine Präsenz hilft mir ein bisschen“, sagte Murray allerdings vor dem Halbfinale in Wimbledon. „Es ist sicher hilfreich, ihn dort zu haben, ich vertraue ihm.“ Das Rasenturnier in London, Murrays Heimturnier und der Ort seiner größten Erfolge, ist ihr erster gemeinsamer Grand Slam, seit sie wieder zusammenarbeiten.

Es ist eine von mehreren Kombinationen eines ehemaligen Tennis-Stars mit einem der jetzt prägenden Profis der Branche. So wie die von Boris Becker und Novak Djokovic. Doch der serbische Titelverteidiger ist längst wieder abgereist, er flog überraschend in der dritten Runde raus. Gerade deswegen könnten Murray und Lendl auf Anhieb wieder einen Triumph feiern. Seit dem Aus von Djokovic sind die Chancen des britischen Weltranglisten-Zweiten rapide gestiegen.

In der Vorschlussrunde am Freitag spielt der Sieger von 2013 gegen den Tschechen Tomas Berdych, der vor sechs Jahren schon einmal ins Finale vordrang und in der dritten Runde den Hamburger Alexander Zverev bezwang. Im anderen Halbfinale kämpft Roger Federer um seine Chance auf den achten Wimbledon-Titel und trifft auf den Kanadier Milos Raonic, der sich von Ex-Star John McEnroe beraten lässt.

Federer, der Weltranglistendritte aus der Schweiz, ist nach Verletzungsproblemen nicht in Topform. Nur dank eines imposanten Comebacks und drei abgewehrten Matchbällen im Viertelfinale gegen Marin Cilic ist der 34-Jährige noch dabei.

„Ich merke ehrlich gesagt keinen Unterschied“, sagte Murray zu den Erwartungen an ihn auf den Rasenplätzen an der Church Road. Doch gerade dort ist der Druck für ihn besonders hoch.

Nachdem der 29-Jährige zunächst problemlos von Spiel zu Spiel marschierte, ging das dritte Grand-Slam-Turnier der Saison für ihn erst richtig los. Gegen den französischen Weltranglisten-12. Jo-Wilfried Tsonga brauchte er wie Federer gegen den Kroaten Cilic fünf Sätze.

Der siebenmalige Wimbledonsieger Federer hatte Murray schon vor Turnierbeginn hoch eingeschätzt. „Mich beeindruckt seine Konstanz“, sagte der Baseler. Sowohl in Paris bei den French Open als auch in Melbourne bei den Australian Open stand der Schotte im Endspiel. Nur Djokovic war jeweils zu stark für ihn.

Seit Mitte Juni haben Murray und Lendl wieder zusammengefunden, die Partnerschaft mit der französischen Trainerin Amelie Mauresmo hatte der Profi zuvor beendet. Gemeinsam mit Lendl feierte Murray Olympia-Gold auf den Wimbledon-Plätzen, gewann die US Open 2012 und stillte 2013 nach 77 Jahren die Sehnsucht der Briten nach einem Wimbledonsieger. Lendl kann acht Grand-Slam-Siege vorweisen, war 270 Wochen die Nummer eins der Welt, Wimbledonsieger war er nie. Als Trainer von Murray kann es nun ein zweites Mal klappen.

(dpa)

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