Löw mit «ein bisschen Sorgen» acht Wochen vor der EM

Epoch Times19. April 2016
Joachim Löw sieht die anhaltende Verletzungsmisere in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit Besorgnis, bleibt aber für die Fußball-EM im Sommer optimistisch.

„Im Moment sind die Nachrichten, die ich bekomme, nicht unbedingt erfreulich. Bastian Schweinsteiger, Julian Draxler, Emre Can, Jérôme Boateng, Bennie Höwedes – das sind schon fünf Spieler, die eine wichtige Rolle spielen können bei der EM“, zählte der Bundestrainer die Spieler auf, die derzeit ausfallen. „Sie sind alle verletzt, spielen jetzt eine Zeit lang nicht. Das bereitet mir ein bisschen Sorgen“, erklärte Löw bei der Vergabe der Laureus Awards in Berlin dem Sender Sky.

Zuletzt hatte sich Emre Can beim FC Liverpool einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen und muss vier bis sechs Wochen pausieren. Seine EM-Teilnahme ist ebenso gefährdet wie die von DFB-Kapitän Scheinsteiger und Draxler. Der am Knie verletzte Schweinsteiger wird in dieser Saison für Manchester United wahrscheinlich nicht mehr zum Einsatz kommen. Draxler muss wegen eines Muskelbündelrisses beim VfL Wolfsburg mehrere Wochen aussetzen. Am 17. Mai wird Löw in Berlin seinen vorläufigen EM-Kader bekanntgeben.

Die Zuversicht auf einer erfolgreiche Titelmission in Frankreich will sich der DFB-Cheftrainer aber nicht nehmen lassen. „Vor jedem Turnier gibt es verletzte Spieler. Schweinsteiger war auch vor der WM 2014 verletzt, dazu Sami Khedira. Und wir haben es doch noch irgendwie geschafft“, erinnerte Löw an den Triumph von Brasilien. Allerdings ist die aktuelle Lage durchaus angespannt, im Saison-Endspurt setzt der 56-Jährige auf positive Signale: „Ich hoffe, dass jetzt noch alle gesund bleiben und dass die Verletzten wieder zurückkommen.“

Boateng stand beim FC Bayern bereits wieder mit der Mannschaft auf dem Trainingsplatz, der Zeitpunkt seines Comebacks aber bleibt offen. Noch sind knapp acht Wochen Zeit: Am 12. Juni bestreitet die deutsche Mannschaft ihr erstes EM-Gruppenspiel in Lille gegen die Ukraine.

Löw sieht durchaus Möglichkeiten, einzelne Ausfälle zu kompensieren. „Das hat ja auch die Vergangenheit manchmal gezeigt, dass sich Spieler, die vielleicht nicht so im Fokus standen, über ein, zwei Spiele beim Turnier in die Mannschaft spielen oder einen Schub bekommen für die nächsten Jahre“, bemerkte der Bundestrainer: „In Deutschland haben wir schon eine sehr gute Auswahl an jungen Spielern, unser U21 ist ja auch gut.“

Im Trainingslager ab 23. Mai in Ascona in der Schweiz hätte Löw die Gelegenheit, einige Talente wie Joshua Kimmich (FC Bayern München), Leroy Sané (FC Schalke 04) oder Julian Weigl (Borussia Dortmund) an das Team heranzuführen.

An der Favoritenstellung des Weltmeisters bei der EM hat sich für die internationale Prominenz, die bei der Sportlerehrung in Berlin vor Ort war, ohnehin nichts geändert. „Die großen Favoriten sind Deutschland als Weltmeister und die Franzosen als Gastgeber“, sagte Fabio Capello, einer der erfolgreichsten Vereinstrainer der Welt und zuletzt Nationalcoach Englands und Russlands.

(dpa)

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