Keine Angst vor großen Namen: 1899 will Liverpool knacken

Erst seit neun Jahren spielt die TSG 1899 Hoffenheim in der Bundesliga. Nun kommt es beim internationalen Debüt gleich zum Duell mit einem der ruhmreichsten Vereine aus dem Mutterland des Fußballs. In Ehrfurcht erstarren will der Dorfclub aber nicht.
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Möchte mit 1899 Hoffenheim in die Königsklasse: Bayern-Leihgabe Serge Gnabry. Photo: Thomas EisenhuthFoto: Thomas Eisenhuth/dpa
Epoch Times14. August 2017

Jürgen Klopp kommt mit dem FC Liverpool – doch den Roten Teppich will die TSG 1899 Hoffenheim dem Stargast bei ihrer Premiere auf Europas Fußball-Bühne nicht ausrollen.

„Die Jungs haben letzte Saison hart dafür gearbeitet, so weit zu kommen, jetzt wollen wir den Sack zumachen und dann in der Champions League spielen“, verkündete Bayern-Leihgabe Serge Gnabry vor dem Playoff-Hinspiel um den Einzug in die lukrative Gruppenphase an diesem Dienstag (20.45 Uhr). „Sich gegen einen großen Gegner durchzusetzen, wäre für uns alle top.“

Ein Weiterkommen würde zwölf Millionen Euro in die Kasse des Dorfvereins spülen. Doch mehr als das Geld reizt die Faszination, in der Königsklasse die Kräfte mit europäischen Topclubs messen zu können. „Das ist ein überragendes Ereignis für die Mannschaft und die gesamte TSG Hoffenheim. Wir wollen weiter wachsen und dabei helfen uns solche Aufeinandertreffen natürlich“, erläuterte Geschäftsführer Hansi Flick.

In der Rhein-Neckar-Region dreht sich in diesen Tagen fast alles um das Spiel des Jahres. „Wir können unbeschwert, voller Selbstvertrauen und Freude an diese außergewöhnliche Aufgabe herangehen. Wir haben keinen Druck und können nur gewinnen“, erklärte Vereinsmäzen Dietmar Hopp vor dem Duell mit dem 18-maligen englischen Meister um den Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino, die deutschen Profis Emre Can und Loris Karius sowie Kulttrainer Klopp.

Für den schwärmt sogar TSG-Coach Julian Nagelsmann. „Ich schätze ihn sehr, weil er ein ganz normaler Typ ist, ein sehr erfolgreicher Trainer, aber null abgehoben, der auch mal für einen Quatsch zu haben ist. Das liebe ich, wenn Leute total normal geblieben sind“, sagte Nagelsmann. „Mit gefällt, dass er seiner Linie treu bleibt. Er lässt einen ähnlichen Fußball wie in Dortmund spielen und sich von seinem Weg nicht abbringen. Er steht für etwas.“

Das gilt in gleichem Maße aber auch für den jüngsten Trainer der Bundesliga. Seit der Auslosung feilt Nagelsmann an einem Plan, wie er dem Topclub von der Insel ein Bein stellen kann. In Ehrfurcht erstarren wird die TSG trotz der rumpeligen Generalprobe beim 1:0 im DFB-Pokal beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt keinesfalls.

„Wir erwarten ein tolles Erlebnis und ein gutes Spiel von uns. Ich hoffe, dass die Spieler, die nicht auf 100 Prozent gekommen sind, am Dienstag an die 100 Prozent rankommen. Dann ist es auch nicht so ganz einfach, gegen uns zu gewinnen“, erklärte Nagelsmann.

Zumal Liverpool zum Ligastart nicht gerade glänzte. Beim 3:3 in Watford offenbarten die Reds vor allem in der Defensive einige Schwächen. Zudem fehlt in Philippe Coutinho, der vor einem Wechsel zum FC Barcelona steht, der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des achtmaligen Europapokalsiegers (2x Champions League, 3x Cup der Landesmeister, 3x UEFA-Cup).

Das beflügelt die Hoffnungen der Hoffenheimer, den bislang größten Festtag in der Vereinshistorie mit einem Sieg zu krönen und sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 23. August an der legendären Anfield Road zu verschaffen. „Wir sind wie immer maximal ehrgeizig“, betonte TSG-Profichef Alexander Rosen. „Wir treten schon an, um in die Gruppenphase zu kommen.“ (dpa)



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