Hertha-Aufholjagd bei Fortuna: «Keiner hat sich aufgegeben»

Das gibt's nicht alle Tage: Hertha BSC lag 0:3 hinten und war mausetot, am Ende hätten die Berliner das Spiel fast noch gewonnen.
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Gefühlter Sieg: Herthas Spieler feiern das 3:3 in Düsseldorf wie einen Dreier.Foto: Bernd Thissen/dpa/dpa
Epoch Times29. Februar 2020

Als die Fans von Fortuna Düsseldorf nach souveräner 3:0-Führung den Gegner mit „Jürgen Klinsmann, du bist der beste Mann“-Gesängen verhöhnten, verlor die Mannschaft völlig den Faden und verspielte den sicher geglaubten Sieg.

Mit einer unglaublichen Moral und vielen Torchancen kamen die zuletzt heftig kritisierten Hertha-Profis noch zu drei Toren und einem wichtigen Punktgewinn – auch fürs eigene Befinden. „Es wurde viel darüber geredet zuletzt, dass wir kein Team sind. Wenn wir kein Team wären, wären wir nicht so zurückgekommen. Keiner von uns hat sich aufgegeben“, sagte Maximilian Mittelstädt nach dem spektakulären 3:3 (0:2) beim Tabellen-16.

Nach dem Chaos um Ex-Trainer Jürgen Klinsmann und dessen Abrechnung mit seinem ehemaligen Club, haben die Berliner die Antwort auf dem Platz gegeben. „Jetzt ist alles raus und alles gesagt, das muss er auf seine Kappe nehmen. Das ist nicht unsere Aufgabe. Unser Trainer ist Alexander Nouri“, sagte Herthas Mittelfeldspieler Per Skjelbred. Und der Übergangstrainer der Berliner hatte die richtigen Schlüsse gezogen aus der ersten Halbzeit und in Mittelstädt und Marius Wolf zwei neue Spieler gebracht.

„Wichtiger als die Umstellungen war, dass die Spieler untereinander kommuniziert haben und Thomas Kraft noch einen Impuls freigesetzt hat“, sagte Nouri, der schon mit sieben Veränderungen in der Startelf überrascht hatte, Dodi Lukebakio und Javairo Dilrosun aber zur Pause wieder auswechselte. Mit neuem Personal kam die Veränderung ins Spiel, die Berliner liefen besser an, waren aggressiver in den Zweikämpfen und kamen durch ein Eigentor von Erik Thommy und dem Treffer von Matheus Cunha binnen zwei Minuten zum 2:3. Krzysztof Piateks Elfmeter verdarb den Gastgebern den Sieg und bedeutete den 1500. Gegentreffer in der Düsseldorfer Bundesliga-Geschichte.

Fortuna-Coach Uwe Rösler war total enttäuscht. „Dieses Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage an“, meinte der Cheftrainer nach einem Spiel, in dem sein Team eine Halbzeit lang deutlich überlegen war und durch die die beiden frühen Treffer von Kenan Karaman (6.) und Thommy (10.) Sicherheit bekamen. Karaman, der lange wegen einer Lungenentzündung gefehlt hatte, traf noch zum 3:0 – eigentlich war das Spiel gelaufen. Und am Ende hätten sie es sogar noch fast verloren, als Cunha nur den Außenpfosten traf (90.+1).

Sportvorstand Lutz Pfannenstiel konnte es kaum fassen. „Nach einem 3:0 noch 3:3 – das ist eine Katastrophe. Die Konzentration hat gefehlt, bei den Gegentoren entstand Panik. Das ist schwer zu erklären“, sagte der 46-Jährige, der zum Saisonende ausscheidet. Viel Zeit bleibt den Düsseldorfern nicht, Frust zu schieben. Schon am Dienstag steht das Pokal-Viertelfinale beim 1. FC Saarbrücken an. „Da wollen wir ins Halbfinale einziehen“, sagte Karaman. (dpa)



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