«Guter Auftakt ohne Gefahr»: DEB-Team mit 5:0 gegen Japan

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Leon Draisaitl (r) kämpft gegen den Japaner Go Tanaka um den Puck.Foto: S. Diepold/dpa
Epoch Times1. September 2016
Schon wenige Minuten nach dem fulminanten 5:0 gegen Japans Eishockey-Exoten kamen Erinnerungen an glückliche deutsche Olympia-Momente hoch.

Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl wurde nach dem deutschen Auftakt-Pflichtsieg in der Olympia-Qualifikation intern zum besten Spieler auserkoren und durfte sich in der Kabine zum Dank den berühmten Pepita-Hut von Trainer-Legende Xaver Unsinn aufsetzen.

„Das hat er sich verdient“, sagte Bundestrainer Marco Sturm nach der besseren Trainingseinheit. Gegen den krassen Außenseiter schoss Kühnhackl junior in Riga sein zweites Tor (25. Minute) im dritten Länderspiel. 40 Jahre nachdem sein Vater Erich Kühnhackl mit dem Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) und Trainer Unsinn in Innsbruck sensationell die olympische Bronzemedaille gewonnen hatte.

Um in zwei Jahren im südkoreanischen Pyeongchang zumindest wieder bei den Winterspielen dabei zu sein, muss der aktuelle DEB-Kader, nominell deutlich besser besetzt als der Bronze-Kader von 1976, das Turnier in Riga gewinnen. „Das Spiel ist schon abgehakt“, sagte Sturm daher ganz fokussiert auf das angestrebte Olympia-Comeback mit seinem Luxuskader: „Jetzt kommen andere Gegner und wahrscheinlich auch bessere.“ Schon am Freitag gegen Österreich dürfte die DEB-Auswahl ganz anders gefordert werden. Letzter Gegner ist am Sonntag Gastgeber Lettland.

„Das ist eine Arbeitermannschaft. Da kommt einiges auf uns zu“, warnte Sturm vor Österreich. Beim lockeren 5:0 (2:0, 3:0, 0:0) am Donnerstag vor gerade einmal gut 150 Zuschauern konnte davon keine Rede sein. Neben Kühnhackl trafen Brooks Macek (4.), Patrick Hager (18.), Tobias Rieder (23.) und Felix Schütz (28.). „Das war ein guter Auftakt ohne Gefahr. Das war wichtig“, sagte DEB-Präsident Franz Reindl.

Von Beginn an spielte das mit sieben NHL-Spielern bestückte deutsche Team – auch laut Reindl „eine der stärksten Auswahlen, die wir jemals hatten“ – gegen den krassen Außenseiter auf ein Tor. Schon nach dreieinhalb Minuten ebnete Münchens Macek nach feiner Vorarbeit von NHL-Top-Talent Draisaitl aus Edmonton den Weg. „Das frühe Tor war wichtig. Auch gegen Österreich müssen wir von Beginn an da sein“, forderte NHL-Routinier Christian Ehrhoff. Bis zur Hälfte des Spiels schraubte Deutschland das Ergebnis auf 5:0.

Spätestens nach dem Doppelschlag von NHL-Torjäger Tobias Rieder (Arizona) und Stanley-Cup-Sieger Kühnhackl (Pittsburgh) schien es auf ein zweistelliges Ergebnis hinauszulaufen. Doch nach 30 Minuten ließ es das deutsche Team deutlich gemächlicher angehen. Bei den etlichen Torchancen fehlte fortan die Konsequenz. „Gegen Österreich müssen wir noch mehr Scheiben aufs Tor bringen“, meinte Kühnhackl.

Ein Fiasko wie 2013 in Bietigheim-Bissingen soll sich auf keinen Fall wiederholen. Damals hatte Österreich dem DEB den Startplatz in Sotschi 2014 weggeschnappt. Auch angesichts gekürzter Fördermittel für den Nachwuchs wäre ein erneutes Scheitern ein herber Rückschlag auf dem Reformkurs Reindls, der den DEB bis 2026 in die Weltspitze führen will. Auch deswegen konnte der DEB diesmal bis auf wenige Ausnahmen die besten verfügbaren Spieler für die vom Verband als „wichtigstes Turnier des Jahres“ bezeichnete Veranstaltung gewinnen. Insgesamt zehn Spieler mit der NHL-Erfahrung aus 2852 Partien in der nordamerikanischen Profiliga bringt Sturm in Riga aufs Eis.

(dpa)

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