Wie lange stärkt Werder-Manager Eichin noch den Trainer?

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Werders Manager Thomas Eichin stärkte Trainer Viktor Skripnik (l) den Rücken.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times28. Februar 2016
So gut es ging wehrte Werder-Manager Thomas Eichin die Fragen zu Viktor Skripnik ab – beenden konnte er die immer lauter werdende Trainer-Diskussion aber nicht.

Nachdem er mehrmals blockte, ließ sich der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten am Samstag nach dem glücklichen 2:2 (1:1) gegen Darmstadt 98 irgendwann doch noch zu konkreteren Aussagen zu Skripniks Zukunft bewegen: „Ihr werdet doch an meiner Art und Weise, wie ich spreche, hören, dass ich nicht vorhabe, den Trainer zu wechseln.“

Der Trainer darf also weitermachen, zumindest bis zum Spiel am Mittwoch in Leverkusen. Trotz des erneuten Rückschlages. Trotz des Negativrekords mit neun Heimspielen ohne Sieg. Trotz der mickrigen 21 Punkten aus 23 Spielen – auch das ein ungewollter Negativ-Rekord.

Der späte Ausgleich von Claudio Pizarro in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit nahm auch dem Manager den Druck in Sachen Trainer-Frage. „Wir als Verein müssen aus dieser Nummer kommen, alle zusammen“, betonte der Manager. „Deshalb beantworte ich diese Frage grundsätzlich nicht.“ Nicht direkt, aber zumindest indirekt gab Eichin doch Antwort. „Die Zukunft des Trainers wird nicht diskutiert“, sagte er. „Wir als Verein haben den Druck, nicht nur der Trainer, jeder von uns.“

Die Mannschaft spielt auf jeden Fall nicht gegen Skripnik. Sie bäumte sich nach den Darmstädter Treffern durch Sandro Wagner (44./Foulelfmeter) und Aytac Sulu (82.) auf und kam nach Anthony Ujahs (33.) Führungstor auch noch zu einem Punkt durch Pizarro (89.). Das Team ackerte und rackerte bis zum Schluss, doch der späte Ausgleich übertünchte die Werder-Probleme nur notdürftig.

Ob Skripnik der Richtige ist in der brenzligen Situation? „Es gibt keine Erkenntnis, dass es anders ist“, sagte Eichin. Gibt es einen Bruch zwischen Coach und Team? „Solange ich das nicht erkenne, werde ich Fragen zum Trainer nicht beantworten.“ Und tat es damit doch.

„Ich bereue schon wieder, dass ich die Fragen zugelassen habe“, sagte er schließlich, nachdem er Skripnik deutlich den Rücken gestärkt hatte. Denn er lobte auch seine Arbeit während der Woche: „Das macht er sehr gut.“ Man dürfe „nicht alles abladen auf dem Trainer, der auch nichts dafür kann, dass das zweite Tor gefallen ist“.

Dass Werder auch gegen Darmstadt wieder zwei Gegentore kassiert hat, das zeigt das größte Problem. Das ist exakt der Durchschnitt in den 23 Saisonspielen. Dieses schon seit Jahren bekannte und mittlerweile existenzbedrohende Defizit der Bremer hat der im Oktober 2014 zum Trainer der Profis beförderte Skripnik immer noch nicht behoben.

„Die Rückendeckung ist da, Vertrauen ist da, wir spüren das“, sagte der längst nicht mehr unumstrittene Coach: „Aber wir wissen, wie schwierig das ist.“ Skripnik will kämpfen und nicht aufgeben: „Soll ich aufhören? Das mache ich nicht!“

Viel Kredit hat Skripnik auf jeden Fall nicht mehr. In Leverkusen, wo Werder sich im Pokal mit 3:1 durchsetzte, darf Werder Bremen am Mittwoch nicht verlieren. Sonst wird Eichin wieder die gleichen Fragen beantworten müssen. Und vielleicht fallen die Antworten dann anders aus.

(dpa)

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