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Unionspolitiker fordern von Mesut Özil Bekenntnis zur freiheitlichen Ordnung – und nennen ihn „naiv“

Mesut Özil ist aus der Nationalmannschaft ausgetreten: Jetzt haben Politiker der Union ein Bekenntnis von Özil zur freiheitlichen Ordnung gefordert.

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Mesut Özil

Foto: Ryan Pierse/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Nach der Entscheidung von Fußballprofi Mesut Özil zum Ausscheiden aus der deutschen Nationalmannschaft haben Politiker der Union ein Bekenntnis zur freiheitlichen Ordnung gefordert.
„Niemand muss oder soll Wurzeln verleugnen, freilich wünsche ich mir schon auch ein deutliches Bekenntnis für das neue Heimatland“, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) der „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe). Er wünsche sich „ein klares Bekenntnis zu unseren Werten“, „gerade gegenüber jemandem“ wie Recep Tayyip Erdogan, sagte er mit Blick auf das umstrittene Treffen Özils mit dem türkischen Staatschef.
NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (CDU), die selbst türkische Wurzeln hat, sagte dem Blatt, Verbundenheit mit dem Heimatland der Eltern und Kritik an der Regierung würden sich nicht ausschließen. „Man kann ja auch bei uns kritisch gegenüber der Bundesregierung sein und Deutschland trotzdem lieben.“ Diesen Punkt scheine Özil aber „nicht verstanden zu haben“. „Die Einladung eines Autokraten auszuschlagen wäre nicht respektlos gewesen. Es hätte Haltung gezeigt“, sagte sie mit Blick auf das Treffen mit Erdogan. Özils Rechtfertigung zeige, „wie nötig eine echte Wertedebatte ist“.
Paul Ziemiak (CDU), Vorsitzender der Jungen Union, warf Özil vor allem politische Naivität vor. „Niemand vernünftiges will, dass Mesut Özil seine Herkunft verleugnet. Aber zu behaupten, dass ein Foto mit Erdogan – mitten im türkischen Wahlkampf – ohne politische Absichten entstanden sei, ist naiv“, sagte er der „Bild“.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), sagte, es sei „gut, dass sich Özil endlich erklärt hat“. „Bei allem Verständnis für die familiären Wurzeln“, müssten sich Spieler der Fußballnationalmannschaft aber „Kritik gefallen lassen, wenn Sie sich für Wahlkampfzwecke hergeben“. Diese berechtigte Kritik dürfe aber „nicht in eine pauschale Abwertung von Spielern mit Migrationshintergrund umschlagen“.
Özil hatte sich am Sonntag zu seinem umstrittenen Treffen mit Erdogan im Mai geäußert und anschließend erklärt, er trete aus der deutschen Nationalmannschaft aus. Er prangerte einen weit verbreiteten Rassismus gegen ihn als Deutschtürken an. (afp)

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